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Nahezu alle größeren Unternehmen haben dieser Tage schon irgendeine Stammkunden-Karte mit diversen Vorteilen - oft auch mit Rabatten in Bargeldform (gleich oder später als Gutschein) für treue Käufer. Und regelmäßig nehmen Kreditkartenfirmen ihren Unternehmer-Kunden ein gar nicht so unbeträchtliches Agio dafür ab, dass die Konsumenten im Geschäft mit VISA, Mastercard und Co. einkaufen können, auch Banken haben diese Kundenbindungsstrategie schon erkannt.
Diese Tatsachen dürfte schon länger der Grazer Hubert Freidl erkannt haben und so gründete er 2003 Lyoness. Ein nunmehr durchaus großes Unternehmen, welches mittlerweile als AG in Buchs (in der Schweiz) ansässig ist und mit "Geld zurück bei jedem Einkauf" wirbt. Seit 2018 wird "Lyoness" nicht mehr als Firmennamen verwendet, die myWorld Austria GmbH tritt nunmehr als "Cashback World" auf.
Das Geschäftsprinzip ist eigentlich ziemlich einfach: Ein Mitglied kauft mit Gutschein, unter Vorlage der Karte, online oder mit dem Handy bei einem Partnerunternehmen ein und kriegt dafür das eine oder andere Prozent auf sein Cashback-World-Konto gutgeschrieben. Ab 10 Euro Guthaben kann man sich dieses dann auf ein Girokonto überweisen lassen.
Die Registrierung als Mitglied erfolgt ganz einfach online bzw. via Cashback-World-Partner (welche in Folge dann bei den Einkäufen des geworbenen Partners mitschneiden - was aber den eigenen Rabatt nicht schmältert).
Die Cashback-World selbst hat mit den Unternehmen eine eigene Vereinbarung (mit einer natürlich höheren Spanne als der Karteninhaber) - der verbleibende Rest der mit den Unternehmen vereinbarten Spanne verbleibt demnach bei der Cashback-World als Gewinn (der teilweise auch gespendet wird).
Das Partnerunternehmen profitiert somit von Neukunden und Mehrkäufen durch Mitglieder (und hat dadurch auch weniger Werbeaufwand), das Cashback-Mitglied erhält einen kleinen Rabatt und die MyWorld Austria GmbH den Rest der Marge. Soweit so gut - ein Win-Win-Situation für alle.
War es vor ein paar Jahren fast nur möglich, Gutscheine bei zu erwerben (welche dann umständlich mit der Post zugestellt wurden und deren Zusendung auf eigene Gefahr verschickt wurden), so fällt diese risikobehaftete und komplizierte Vorfinanzierung (Zahlung an die Cashback World, Leistung erst später - Verlustrisiko am Postweg) nun schon immer häufiger weg: Viele namhafte Unternehmen (und die sind für die Masse vordergründig interessant) nehmen auch Bargeldzahlung an - und unter gleichzeitiger Vorlage der Cashback Card wird via Cashback World dann der jeweilige Rabatt gutgeschrieben.
So erhält man bei einigen bekannten Unternehmen unter Vorlage der Cashback Card eine Gutschrift, die dann dem Partnerkonto gutgeschrieben wird, auch beim Online-Shoppen gibt es für Members einige interessante Adressen, mit denen die Cashback World (vormals Lyoness) ein Partnerprogramm betreibt.
Auch Gutscheine bzw. mobile Gutscheine gibt von vielen (teilweise auch prominenten) Unternehmen zu erwerben - bei Gutscheinen sind die Rabatte meistens sogar ein wenig höher.
Achten Sie aber bei den jeweiligen Unternehmen darauf, ob diese nicht auch so für Stammkunden eigene (vielleicht sogar bessere) Rabattaktionen laufen haben.
Nachdem man (insbesondere früher über Lyoness) in den Medien oft auch sehr skeptische Berichte liest und auch die Arbeiterkammer sowie der VKI (Konsument) häufig kritische Berichte über das Geschäftsmodell bringen, sollte man bei Einkaufsgemeinschaften immer skeptisch bis vorsichtig sein.
Der Vorwurf des Pyramidensystems ist in Medien häufig zu lesen - tatsächlich verdient ein Werber bei den geworbenen Mitgliedern auch ein wenig mit (wogegen es ja eigentlich nichts wirklich spricht - es sei denn, man hätte selbst daraus Nachteile).
So man sich aber am Unternehmen nicht selbst beteiligt oder irgendwelche Vorfinanzierungen leistet (hier kam es schon sehr häufig zu Prozessen), sollte man als einfaches Mitglied aber keine Nachteile haben.
Ob es sich lohnt, als kleiner Händler bei der Cashback World dabei zu sein, ist da schon eine ganz andere Frage - welche wir ob seriöser Daten hier auch nicht beantworten können.
Wenn Sie bei 1.000 Euro Umsatz 10 Euro "Provision" auf Ihr Konto erhalten, dann können Sie sich schon selber ausrechnen, dass Sie davon nicht so schnell reich werden. Auch Umsätze von geworbenen Partnern machen das Kraut wohl nicht fett - auch wenn die Cashback-World hier natürlich immer ein paar Vorzeigebeispiele haben wird.
Die Cashback-World wird demnach für die meisten Partner nicht die Finanzlage dramatisch verbessern. Keinesfalls sollte man aber in Vorleistung gehen und Unmengen Gutscheinen selbst erwerben bzw. in irgendwelche pyramidenspielähnliche Investments einsteigen.
Wer die Cashback-World-Karte sinnvoll und angebracht verwendet (vergleichen Sie trotzdem auch weiterhin die Preise mit Nicht-Lyoness-Partnern!), kann sich aber schon ein paar Euro pro Jahr ersparen. Mehr davon ausgeben sollte man aber dadurch auch nicht - genau das ist nämlich die Gefahr bei so manchen Partner- und Rabattkarten - mehr dazu im Artikel über Kundenbindung von Unternehmen.
Die ausschließliche Verwendung der Cashback Card bzw. auch der Kauf von Gutscheinen ist jedenfalls ohne Risiko.
Einige interessante Meinungen und Diskussionen zu Lyoness bzw. der Cashback World finden Sie im Web (einfach bei Google "Lyoness" oder "Cashback World" eintippen) oder auch bei den Linktipps.
Geldmarie-Linktipps: