Seit Anfang 2025 sind sie aktiv: Die neuen Automaten zur Rückgabe von Flaschen und Dosen mit Pfand. Was anfangs (ob der hohen Restbestände an noch nicht pfandpflichtigen Dosen und Flaschen) noch ziemlich ruhig anläuft, erreicht nun schön langsam seinen Höhepunkt - was auch an so manchem Stau vor den Rückgabeautomaten ersichtlich ist.
Nach 6 Monaten zieht nun die EWP Recycling Pfand Österreich Gmbh erste Bilanz - und diese fällt optimistisch aus:
In Österreichs 6.200 neuen Pfandautomaten landen mittlerweile 7 bis 9 Mio. Einweg-Pfandgebinde pro Tag. 98% werden via Automaten (zumeist in Supermärkten) abgegeben, nur 2% werden quasi "händisch" retourniert.
In den ersten 6 Monaten des Jahres wurden 880 Mio. Pfandgebinde ausgeliefert wovon schon 357 Mio. den Weg retour gefunden haben. Davon sind 48% Flaschen und 52% Dosen. Auf den ersten Blick scheint hier noch eine große Lücke zu klaffen - es gilt aber zu bemerken, dass das neue Pfandsystem ob vieler Restbestände noch nicht dem Pfandsystem zugeordneter Dosen und Flaschen erst so richtig in den letzten Monaten beansprucht wurde.
Viele ausgelieferte Flaschen und Dosen sind überhaupt noch im Handel befindlich und viele sind noch bei uns Konsumenten (noch nicht ausgetrunken oder schon im "Pfandsackerl").
Für 2025 wird eine Rücklaufquote von 80% angestrebt, bis 2027 sollen es dann 90% sein (EU-Vorgabe: 90% bis 2029). Das scheint angesichts einer deutlichen Rücklaufsteigerung in den letzten Wochen durchaus realistisch und wird wahrscheinlich sogar deutlich übertroffen.
Denn 20 Cent (Glasflaschen) oder gar 25 Cent (neues Pfandsystem für Plastik) wirft man nicht mehr so einfach in die Botanik oder in den Restmüll...
Gab es in den ersten Monaten des Jahres noch kaum Plastikpfandflaschen oder Dosen mit 25-Cent-Recycling-Logo zu kaufen, so sind diese mittlerweile im Handel fast vollständig in den Regalen gelandet.
Trinkt man nur wenig Getränke aus Dosen oder Plastikflaschen, haben sich die Sammlungsmengen bisweilen in Grenzen gehalten. Nun dürfte aber bei vielen Konsumenten die Zeit gekommen sein, die Sammeltaschen mit dem Leergut dann doch einmal beim Supermarkt vorbeizubringen.
Und sieh an: Waren die Rückgabeautomaten lange Zeit quasi "Deko" im Supermarkt, bilden sich derzeit ab und an schon kleine oder größere Schlangen: Das Pfandsystem läuft somit voll an...
Für die Schlangen vor den Automaten gibt es gleich mehrere Ursachen:
Die Hauptursache liegt wohl daran, dass viele Menschen sich mit dem Rückgabesystem noch nicht beschäftigt haben und nun oft versuchen, auch Nicht-Pfandgebinde (aus Zeiten vor dem neuen System) in die Automaten einzuführen - was der Automat natürlich nicht mag. Auch sollte man wissen, dass Flaschen und Dosen nicht geknickt werden dürfen - sonst kann der Automat das Pfandsystem nämlich nicht lesen...
Wenn also dumme Menschen solche Dosen und Flaschen mehrmalig in den Automaten stopfen wollen und vielleicht auch noch mit einem Riesensack an möglichem Pfandgut ausgestattet sind und das Leergut auch noch deformiert ist, ist ein Rückstau am Automaten fast logisch...
Es gibt aber durchaus Hoffnung, dass die Lernfähigkeit der meisten Menschen vorhanden ist und sich die Situation an den Pfandautomaten bessern wird - insbesondere, wenn man einige Tipps beachtet, die die Geldmarie hiermit gibt:
Meiden Sie die Pfandautomaten an stark frequentierten Einkaufstagen bzw. zu bestimmten Zeiten. Freitag und Samstag wird gerne der Wochenendeinkauf erledigt und vor Feiertagen ist auch mehr Frequenz im Lebensmittelhandel zu erwarten. Für fast alle Filialen hat Google auch schon eine Frequenzmessung (mit Handydaten erstellt) welche anzeigt, wann es im Normalfall weniger Einkäufer im Geschäft gibt.
Wenn in ganz großen oder immer stark frequentierten Filialen (z.B. Hofer, Billa+, Interspar) nur ein Automat vorhanden ist, sollte man diesen meiden und die Pfandflaschen lieber in kleineren Filialen retournieren. Denn ob jetzt 5 Leute oder 150 Leute im Geschäft sind, ist am Automaten dann deutlich spürbar...
Sortieren Sie (insbesondere noch in den nächsten Wochen und Monaten) das Pfandgut vor - und Nicht-Pfandsystem-Gut noch zu Hause aus. Drücken Sie etwaige Beulen und Deformationen schon zu Hause aus.
Und natürlich auch wichtig: Sammeln Sie nicht Riesensäcke sondern eher kleinere Einheiten - der Ihnen am Automaten nachfolgende Mensch wird es Ihnen danken;-)
Noch einen Tipp (auch aus der Praxis) für den Lebensmittelhandel: Bitte die Automaten nicht beim Eingang positionieren und in größeren Geschäften dann doch darüber nachdenken, ob nicht ein zweiter Automat auch noch möglich wäre...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Juli 2025