Laut einer Erhebung der Statistik Austria aus dem Jahr 2019 (leider die letzten diesbezüglichen Daten) waren damals 20,6% der österreichischen Bevölkerung "täglich Rauchende". Schon 24,7% deklarierten sich als "ehemals Rauchende". Auch wenn sich der Anteil der "ehemals Rauchenden" wohl 2025 schon weiter erhöht hat und die "Tschicker" laufend weniger werden, ist die Tabaksteuer mit einem Steueraufkommen von zuletzt (2024) 2,14 Mrd. Euro immer noch ein feiner Brocken der inklusive MWSt. dann sogar rund 2,8 Milliarden Euro einbringt.
2025 hat die neue Regierung schon 2,2 Mrd. Euro (ohne MWSt.) an Tabaksteuereinnahmen budgetiert - ob der laufenden Erhöhungen (immer per 1.4. eines Jahres) der Tabaksteuer möchte man damit sogar (trotz rückläufiger Stückumsätze) mehr einnehmen als noch 2024. Das kann ob der Erhöhungen mit 1.4.2025 durchaus gelingen - so wurde der Steuersatz für Tabak zum Erhitzen (z.B. für Iqos/Heets in Verwendung) von zuvor 180 Euro pro Kilo Tabak auf fette 339 Euro angehoben.
Aktuell wurden gerade CBD-Shops "kalt enteignet" und ins Tabakmonopol eingegliedert (= CBD darf eigentlich nur noch in Trafiken verkauft werden) - ob das vor den Höchstgerichten hält, bleibt abzuwarten.
Schon verloren haben die Tabaklobbyisten vor einigen Jahren die gerichtliche Abklärung bezüglich Vape-Shops aller Art. Seit vielen Jahren haben sich nämlich E-Zigaretten auch in Österreich breit gemacht (und verdrängen die noch ungesünderen Tschik Jahr für Jahr) - kein Wunder, dass sich dieses lukrative Geschäft auch Tabakkonzerne sowie die Trafiken unter den Nagel reißen wollten.
Das endete aber mit einer Niederlage für die Tabaklobby - und erfreulicherweise auch mit Regulierungen für die neue Branche (Kontrolle, Tests, Werbeverbot etc.).
Nun droht aber neues Ungemach für die heimischen "Dampfer" (=Raucher von E-Zigaretten aller Art): Einerseits droht die Einführung einer deftigen "Nikotinsteuer" auf die Nikotin-Liquids (auch "Base" genannt) und andererseits wird in der Branche auch wieder von einer Neuregelung bezüglich Vape-Shops-Zulassung gemunkelt.
Wo etwas teurer (und für ärmere Bevölkerungsschichten unleistbar) wird, entsteht ein Schwarzmarkt. Das war und ist bei Zigaretten so und könnte auch schon sehr bald bei E-Zigaretten der Fall sein...
Nachdem die Geldmarie seit einigen Jahren auch E-Zigaretten "dampft" (und damit nicht alleine ist wie sich auf den Straßen oder Festen immer häufiger zeigt), ist das Thema "Steuern auf E-Zigaretten" natürlich nicht uninteressant.
Während sich in den Regierungsgremien diesbezüglich wohl kaum jemand auch nur annähernd auskennt, haben wir eine "alte Quelle" befragt, die schon beim seinerzeitigen Versuch der "E-Zigareten-Monopolisierung" wertvolle und kompetente Infos lieferte:
Franz Seba, heimischer Pionier mit der E-Zigarette "Nikoblue" (auch in den Trafiken gelistet, mit mehreren Shops in Österreich) und seine ebenfalls für Nikoblue tätige Tochter Judith kennen sich naturgemäß aus und liefern Argumente, warum eine Steuer auf Liquids kontraproduktiv ist.
So erzählt Judith Seba von Salzburger Vapeshops, welche laufend Großpackungen mit Literware an Liquids an Käufer aus Deutschland verkaufen - wo seit einigen Jahren eine hohe Steuer auf Liquids eingeführt wurde. 26 Cent pro Milliliter klingen da zwar harmlos, kauft man aber einen Liter Liquid Base so sind das dann 1.000 ml und somit 260 Euro pro Liter! In Österreich kostet das nur einen Bruchteil davon! Ab 1.1.2026 erhöht man dann in Deutschland den Steuersatz auf 32 Cent...
Die Regierung spricht von 85 bis 100 Mio. Euro, welche man mit einer neuen "Liquid-Steuer" neu einnehmen möchte. Franz Seba rechnet anhand dieser Schätzung mit einer Preiserhöhung in Österreich bei E-Zigaretten von 30 bis 40 Prozent und bezweifelt auch, dass die Einführung einer solchen Steuer dann auch kontraproduktiv werden könnte:
So bleiben die Steuereinnahmen in Deutschland seit der Steuereinführung für Liquids auch deutlich hinter den Erwartungen und arabische Clans haben schon längst Lunte gerochen und sind in den lukrativen Schwarzmarkt für Liquids eingestiegen.
Das wäre wohl auch in Österreich rasch der Fall und würde einen Schwarzmarkt (der natürlich keine Steuern abliefert) entstehen lassen - mit höheren Risken für die Gesundheit und auch dem teilweisen Wegfall von Steuern, welche wir durch Deutsche "Liquid-Touristen" lukrieren.
Einfach Formel: Höhere Preise = Schwarzmarkt wird lukrativ also mehr Schmuggel, weniger Steuereinnahmen und Wechsel auf Alternativprodukte.
Die "Sebas" weisen auch darauf hin, dass eine "kalte Enteignung" von Vapeshops aus rechtlichen Gründen (auch ob bestehender Judikatur) gar nicht möglich wäre - so wären auch Kündigungsfristen von Angestellten zu beachten und bereits bestellte Ware ist ja auch schon im Lande uvm.
Eine halbwegs saubere Lösung wäre hier wohl (so man das unbedingt auch ins Tabakmonopol einbringen möchte): Bestehende Geschäfte dürfen weitermachen, neue Vapeshops hingegen werden (mit deutlicher Vorfrist) nicht mehr genehmigt.
Als auch in Steuerdingen und wirtschaftlichen Aspekten nicht uninteressierter "Dampfer" meint die Geldmarie: Lassts bitte die Vapeshops in Ruhe und verzichtet auf eine "Bagatellsteuer" welche nur den Schleichhandel auch zu uns bringt. Und ein Verbot der "Einweg-E-Zigaretten" (= Wegwerfware) wäre auch höchst an der Zeit.
Ad hoc-Meldung - Juli 2025