Profitierte die heimische Post 2024 noch von der Stabilisierung der türkischen Lira (die Post ist auch im türkischen Paketgeschäft tätig) und von den Postsendungen und Werbungen anlässlich von Wahlen in Österreich, so fielen diese positiven Sondereffekte im ersten Halbjahr 2025 weg und auch die wirtschaftlich eher trüben Aussichten wirkten sich im Paketgeschäft leicht negativ aus.
Zog der Umsatz 2024 noch um 13,9% an, liegt man nach den ersten 6 Monaten 2025 hier um 1,1% im Minus: 1,488 Mrd. Euro setzte die Post da um.
Im (noch immer wichtigen und lukrativen) Segment "Brief und Werbepost" fiel der Umsatz gar um 5,9%. Auch wenn ein Minus hier nicht ungewöhnlich ist (Briefe werden ja laufend weniger) - die Zurückhaltung bei der Werbung ist hier deutlich sichtbar.
Gewachsen ist im ersten Halbjahr der Bereich "Paket und Logistik". Das Plus beträgt hier aber nur bescheidene 1,5% (auf 817 Mio. Euro) - im Vorjahr wuchs hier der Umsatz noch um 20,9%. Negativ haben sich hier auch Währungseffekte aus der (eigentlich immer kritischen) türkischen Lira ausgewirkt und die Kosten bei den Paketzustellungen sind wohl auch nicht weniger geworden...
Im Bereich Filiale & Bank gab es ob der sinkenden Zinsen auch ein kleines Minus: Ein Umsatz von 94,5 Mio. Euro steht hier zu Buche. Allerdings berichtet die Post hier von einem positivem Ergebnisbeitrag der erst 2020 gestarteten bank99. Hoch wird dieser aber wohl noch nicht ausfallen.
Das Ergebnis lag zum Halbjahr bei 68,4 Mio. Euro und ist damit um 12,8% niedriger als noch im Vorjahr.
Für das Gesamtjahr erwartet man sich seitens Post einen Umsatz auf Vorjahresniveau und ein EBIT von rund 200 Mio. Euro. Im Bereich Brief und Werbepost ist wohl weiterhin ein Umsatzminus zu erwarten während sich die Dynamik bei den Paketen 2025 ziemlich abgeschwächt hat.
Bleibt abzuwarten, ob sich die Post auch für 2025 wieder eine derart fette Dividende (wie in den Vorjahren gegeben) leisten wird können.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - August 2025