Ende September 2025 ist nun tatsächlich wieder der Herbst ins Land gezogen und die nächsten 6 bis 7 Monate laufen nun wieder die meisten Heizungen in Österreich mehr oder minder auf Hochtouren. Damit zieht nicht nur die CO2-Produktion Österreichs wieder an - auch der Energieverbrauch legt deutlich zu.
Mit dem Hauptaugenmerk auf "Heizen" hat sich die Geldmarie einmal angesehen, wie sich die Preise für die populärsten Heizformen in Österreich im letzten Jahr entwickelt haben und auch eine Prognose für die nächsten Wochen und Monate wird gewagt:
Die häufigste Heizform Österreichs (Fernwärme) lässt sich preislich leider nur bedingt vergleichen - aber es ist ohnehin kein Anbieterwechsel möglich. Hier können wir maximal auf die Transparenzplattform des Bundesministeriums (siehe Linktipps ganz unten) hinweisen.
Für die Verwender von Erdgas (Nr. 2 hinter der Fernwärme, aber rückläufig) gibt es nach harten Zeiten zumindest 2 gute Nachrichten: Einerseits sind die Gaslager schon sehr gut gefüllt und der Winter 25/26 ist quasi schon eingelagert und andererseits hat sich der Gaspreisindex (ÖGPI) gegenüber dem Vorjahr um immerhin 7,2% reduziert. Ob das auch bei Ihnen angekommen ist, sollte man unbedingt einmal mit einem Preischeck überprüfen - ein Anbieterwechsel (z.B. über Durchblicker, siehe Link unten) ist leicht möglich und spart oft viel Geld.
Wer mit Holz heizt, heizt sehr günstig. Wiewohl bei Holzheizungen natürlich immer ein wenig Arbeit anfällt. Kommenden Winter wird es sogar noch etwas günstiger: Mit durchschnittlich 120 bis 140 Euro pro Festmeter Buche in den Baumärkten ist der Preis 5 bis 10% günstiger als noch letztes Jahr zur gleichen Zeit und natürlich deutlich günstiger als 2022 und 2023 (als die Holzpreise ausnahmsweise explodierten).
Für Pellets gilt es hingegen aktuell rund 10% mehr hinzulegen als noch vor einem Jahr - hier sind die gestiegenen Arbeitskosten wohl ein Mitgrund. Holz gibt es in heimischen Wäldern ja genug...
Ob kommender Winter teuer wird oder nicht hängt natürlich auch massiv von den Temperaturen ab. Wird der nächste Winter temperaturtechnisch ähnlich wie der letzten Winter, werden Benutzer von Wärmepumpen (bzw. Menschen, die ausschließlich mit Strom heizen) um rund 10-20% tiefer ins Börserl greifen müssen als noch im Vorjahr. Der Strompreisindex hat sich zwar "nur" um rund 10% erhöht, die 2024 noch vorhandenen staatlichen Strompreiszuschüsse sowie die seit Jahresanfang 2025 deutlich höheren Netzgebühren machen die günstige Heizform Wärmepumpe nun etwas teurer. Wärmepumpen sind aber nach wie vor eine schwere Empfehlung der Geldmarie für den Neubau sowie auch für viele Sanierungsvarianten.
Von Ölheizungen sollte man sich hingegen bald trennen (außer man ist wirklich schon sehr alt und das Gebäude wird nicht von der Familie übernommen) - auch wenn es bei Heizöl im Jahresvergleich nur um ein paar Prozent teurer wurde. Aktuell sind es rund 110 Euro die für 100 Liter Heizöl zu bezahlen sind, im Jänner 2025 waren es schon über 120 Euro.
Prognosen bei Energieträgern sind ja immer mit großen (oft auch politischen) Unsicherheiten verbunden. Wie dem auch sei - hier die Prognosen für die nächsten Monate:
Heizöl und Gas werden wohl aufgrund der üblen Laune der Weltwirtschaft keine großen Sprünge machen. Auf Dauer betrachtet sollte man sich (bei Möglichkeit) aber sowohl von Heizöl als auch von Gas als Wärmequelle trennen.
Holz gibt es zur Genüge und zum Glück auch viel in Österreich. Die Nachfrage am Heizungsmarkt ist aber seit vielen Jahren (Ausnahme 2022 und 2023) deutlich sinkend - als Hauptheizung wurde Stückholz ob der Bequemlichkeit der Menschen leider unpopulärer. Daher sind hier kaum Preisveränderungen zu befürchten - vielleicht wird Holz sogar noch ein wenig günstiger. Pellets sollten das aktuelle Preiseniveau auch ziemlich halten.
Bei der Fernwärme bestimmt der jeweils verwendete Energieträger (zumeist Holz oder Erdgas) das Preisniveau. Hier ist auch mit wenig Veränderung zu rechnen.
Der Strom (der auch für die Wärmepumpen benötigt wird) wird wohl leider im Winter (deutlich weniger Sonnenstrom) wieder deutlich teurer und mit 1.1.26 drohen wohl auch wieder saftige Erhöhungen der Netztarife. Preiserhöhungen bei Strom muss man wohl noch die nächsten Jahre einkalkulieren (eine Photovoltaikanlage kann das zumindest teilweise kompensieren und auch Stromspeicher werden wohl immer interessanter) - auf viele Jahre betrachtet wird der heimische Strommix aber immer ökologischer und damit auch billiger. Teuer ist Strom bei uns nur, wenn viel Atomstrom, Gas und Kohle im Mix sind.
Wie bei Gas ist es auch bei Strom sehr ratsam, sich den aktuellen Stromanbieter einmal genauer anzusehen und zu prüfen, ob nicht ein anderer Stromanbieter deutlich günstiger wäre. Das ist zumeist nämlich der Fall. Wer aktuell einen Floatertarif hat, sollte in den nächsten Monaten mit (höchstwahrscheinlich) stark steigenden Strompreisen rechnen.
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - September 2025