Schon die schwachen Zahlen zum Halbjahr 2025 bei ähnlich gearteten Unternehmen wie der oekostrom AG oder der WEB Windenergie AG haben gezeigt: 2025 war (zumindest im 1. Halbjahr) bisweilen kein gutes Jahr für die Windkraftwerksbetreiber. Das gilt auch für die Windkraft Simonsfeld AG, die nun auch die Halbjahreszahlen vorgelegt hat und damit deutlich hinter den Vorjahren (die allerdings seit 2022 eher Ausnahmejahre waren) blieb.
Mit einer Stromproduktion von 336,8 Mio. kWh blieb man in den ersten 6 Monaten des Jahres um 19% hinter den (guten) Vorjahreszahlen und lag damit zur Jahreshälfte 13,5% hinter den eigenen Planungen.
Die Inbetriebnahme eines neuen Windparks (Wilfersdorf) half hier nur wenig, die "Windflaute" im Weinviertel etwas abzumildern.
Neben dem außerordentlich schwachen Wind (den man ja aus Unternehmen nicht beeinflussen kann) gesellten sich dann auch noch niedrigere Strompreise hinzu.
Wenig Wind und niedrigere Verkaufspreise führten somit zu einem ziemlichen Umsatzrückgang: Nach 48,4 Mio. Euro zum Halbjahr 2024 stehen nun 29,1 Mio. Euro zu Buche.
Der Gewinn brach von 19,3 Mio. Euro auf 4,4 Mio. Euro ein - aber immerhin konnte nach 6 eher schwachen Monaten ein Gewinn erzielt werden. Das ist bei so wesentlichen negativen Vorzeichen (Windschwäche sowie niedrigere Marktpreise) durchaus positiv zu vermerken.
96 Windkraftwerke (94 in Österreich, 2 in Bulgarien) und ein Photovoltaik-Kraftwerk produzieren derzeit Strom für die Windkraft Simonsfeld AG. Im 1. Halbjahr 2025 wurden 2 zusätzliche Windparks genehmigt und viele weitere Windparks sind schon genehmigt oder im Genehmigungsverfahren. 7,3 Mio. Euro wurden im 1. Halbjahr 2025 in den Ausbau des Kraftwerkparks investiert.
Die Mitarbeiteranzahl des Unternehmens zog von 127 auf 137 hoch und zum Halbjahr 2025 waren 2.664 Aktionäre (die meisten davon Kleinaktionäre) an der WK Simonsfeld beteiligt.
Der Durchschnittspreis pro Aktie fiel zum Halbjahr auf rund 434 Euro, aktuell kann man Aktien am Handelsplatz der WK Simonsfeld zwischen 423 und 430 Euro kaufen oder anbieten.
Ob man für 2025 die Vorjahresdividende von 16 Euro halten kann, wird wohl das 2. Halbjahr weisen (da wäre noch viel starker Wind gefragt) - die WK Simonsfeld war aber bei der Dividendenpolitik ohnehin immer sehr vorsichtig bzw. zurückhaltend.
Angesichts des extrem schwachen Wind-Halbjahres (kann fast nur besser werden) und auch ob wohl im Herbst-Winter wieder steigender Strommarktpreise scheint das Unternehmen nach wie vor sehr gut aufgestellt zu sein und die Aktie ist mit den aktuellen Preisen wohl weiterhin ein klarer Kauf.
Neben dem Wind und den Strompreisen ist aber natürlich auch zu beobachten, welche Prügel die Regierung den Ökostromproduzenten 2026 vor die Füße werfen wird bzw. möchte: Von neuen Netzgebühren für Stromproduzenten bis zu deutlich höheren Anschlussgebühren für Ökostromanlagen geistern hier derzeit viele Negativposten herum...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - September 2025