2025 brachte die Stromrechnung für viele Haushalte in Österreich einen mehr oder minder großen Schock: Die Netzkosten stiegen nämlich im Durchschnitt um fette 23% und auch der Wegfall der Stromkostenbremse sowie die Wiedereinführung der Elektrizitätsabgabe ließen die Strompreise heftig anziehen.
Kräftige Nachzahlungen waren fast bei allen Konsumenten in allen Bundesländern die Folge und es galt schon zu befürchten, dass 2026 die nächste starke Anhebung der Netzgebühren folgt.
Der aktuelle Verordnungsentwurf der E-Control in Sachen Netzgebühren gibt aber erfreulicherweise etwas Entwarnung: Im Durchschnitt steigen die Netzgebühren für Strom in Österreich 2026 nämlich nur um rund 1 Prozent.
Etwas steigende Netzgebühren gibt es im Burgenland, in Tirol, in Niederösterreich, in Oberösterreich sowie in Linz und in Innsbruck. In Kärnten, der Steiermark, in Wien, in Salzburg, in Vorarlberg sowie in Klagenfurt und Graz gibt es hingegen sogar leicht fallende Netzgebühren.
Begründet wird dies mit einem nunmehr wieder steigenden Stromverbrauch (der die Netzkosten anteilig besser aufteilt) sowie auch mit einem Abschwung beim Netzausbau. Dieser hat natürlich auch mit einem sinkenden Ausbau bei den Erneuerbaren zu tun - wurden doch in den Jahren davor extrem viele neue Photovoltaikanlagen errichtet welche die Netze ab und an schon an die Grenzen bringen.
Durchaus auch spannend und neu ist ein "reduzierter Sommer-Arbeitspreis" ("RSAP"), der da ab 2026 bei den Netzgebühren vorgesehen ist: Verbraucht man von April bis September zwischen 10h und 16h Strom, so reduzieren sich dafür die Netzgebühren um 20%. Dieser "Rabatt" soll den Verbrauch in dieser Zeitspanne erhöhen - schließlich wird da an sonnigen Tagen mittlerweile sehr viel Photovoltaik-Strom produziert.
Dies führt schon jetzt häufig zu Netzeingriffen (z.B. Abschalten von Laufkraftwerken) - und diese (teuren) Eingriffe ins Netz möchte man mit dem RSAP verhindern bzw. reduzieren. Ein guter Ansatz!
Während sich die Konsumenten von Strom (also eigentlich wir alle) ein wenig entspannen können, gibt es für die Bezieher von Gas weiterhin schlechte Nachrichten:
Waren die Netzkosten für Gas in Österreich im Durchschnitt schon 2025 um 16,6% angestiegen, beträgt der Anstieg 2026 durchschnittlich fette 18,2%.
Das resultiert aus deutlich gesunkenen Absatzmengen und auch aus dem Wegfall des Gastransits von Russengas.
Der Ausstieg aus Gas geht aktuell deutlich weiter (viele sind hier leider von Gas abhängig) - man kann also davon ausgehen, dass die Netzkosten für Gas auch in den nächsten Jahren steigen werden.
Die gute Nachricht für Gaskunden ist hingegen jene, dass es 2025 gelungen ist, die Speicher auch ohne Russengas wieder gut zu befüllen. Und vielleicht auch die Tatsache, das Gas mit derzeit 34 Euro pro MWh (Börse CEGH) nicht extrem teuer (und billiger als im Vorjahr) ist.
Für Stromkunden und Gaskunden weiterhin sinnvoll: Ein Preisvergleich - und vielleicht ein dem folgender Anbieterwechsel...
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - Oktobe 2025