Während Halloween auch in unseren Breiten Jahr für Jahr an Bedeutung gewinnt, nimmt die Bedeutung des ebenfalls am 31.10. stattfindenden Weltspartags seit einigen Jahrzehnten Jahr für Jahr ab.
Sparen ist für einen großen Teil unserer Gesellschaft scheinbar nicht mehr relevant und darüber hinaus gibt es deutlich weniger Kinder (der Weltspartag war ja eher für Kinder gedacht um diesen den Spargedanken näher zu bringen), einen rückläufigen Mittelstand (der weniger spart bzw. nicht sparen kann) und auch immer weniger Bankfilialen in der Nähe, welche man anlässlich des Weltspartags mit dem Sparschwein besuchen könnte...
Auch die geringe Höhe der Sparzinsen verleitet viele Menschen dazu, ihre Ersparnisse einfach (unverzinst) auf dem Konto "herumkugeln" zu lassen - jedenfalls ein Fehler!
Vor 12 Monaten tat sich kurz eine Phase auf, in welcher die Inflation unter 2% rutschte, die Bestzinsen für Tagesgeld (täglich fällige Einlagen ohne Bindung) aber bei 2,30 bis 2,80 lagen. Auf kurzfristige Bindungen (via Festgeld) gab es sogar Zinsen von über 3%. Da konnte man sogar (für kurze) Zeit nach Abzug der Kapitalertragsteuer den Realwert der Einlagen halten bzw. sogar leicht übertreffen.
Dann sollten jedoch die Zinsen weiter nach unten gehen und die Inflation zog 2025 in Österreich wieder kräftig an.
Mittlerweile sind alle Sparformen leider wieder mit Realwertverlusten verbunden: Die Inflation liegt bei rund 4 Prozent und die besten Sparzinsen liegen irgendwo bei2 bis 2,25%. Zieht man da noch die KESt. ab, ist man bezüglich Realwert um rund 2% ärmer. Mindestens - denn kaum jemand legt laufend zu den aktuellen Bestzinsen an.
Sparen mit Sparbuch, Tagesgeld oder Festgeld bleibt demnach auch in den nächsten Jahren ein Verlustgeschäft - ist jedoch immer besser, als Geld am Girokonto zu deponieren oder gar unter dem Kopfpolster zu verstecken.
Und hier die akteullen Bestzinsen in Österreich beim Tagesgeld: 2,25% für Neukunden haben gleich 3 Banken - bank99, Santander und DADAT. Diese Angebote sind aber alle zeitlich limitiert, bei der DADAT und der Santander gibt es nach Ablauf des Aktionszeitraums aber immer noch nette 1,50%. Den aktuellen Bestzinssatz (ohne Aktion) hat derzeit die DenizBank, welche auf ungebundene Gelder immerhin 1,80% zahlt.
Beim Festgeld (1 Jahr Bindung, garantierter Satz) sind derzeit auch 3 Banken mit genau 2% unterwegs: VakifBank, Hypo NOE und bank99. Die VakifBank ist mit 2% auch bei Sparbüchern (mit 12 Monaten Bindung) ganz vorne. Bei Sparbüchern zeigt sich übrigens wieder die Tendenz, dass manche Banken diese gar nicht mehr anbieten...
Während es 2024 und auch noch Anfang 2025 mit den Zinsen fast laufend nach unten ging, hat sich die Zinssenkungswelle nun ein wenig beruhigt. Zuletzt sind (nach langer Zeit) sogar wieder erste Zinssatzerhöhungen zu sehen gewesen. Bis zum Jahresende dürfte sich das aktuell mittlere Zinsniveau nur wenig ändern, 2026 sollte es wohl auch nur wenige Änderungen geben. Tendenziell wird es aber wohl noch leicht nach unten gehen - die hohe Staatsverschuldung in Europa nach Corona und der Energiekrise lässt höhere Zinsen wohl ohnehin kaum zu...
Ab und an einen Blick auf die eigenen Guthabenzinsen zu machen schadet nicht - so Sie also noch eine Hausbank haben, schauen Sie dort ja vielleicht einmal wieder vorbei. Gibt es dort keine guten Konditionen (diese vorher auf der Geldmarie z.B. unter Festgeld vergleichen Österreich checken), bleibt immer noch die Möglichkeit, in Tages- oder Festgeld bei Direktbanken zu wechseln.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Oktober 2025