Es ist ja kein großes Geheimnis, dass die Päckchen aus Asien (insbesondere aus China) für Europa in den letzten Jahren immer mehr wurden. Alleine von 2023 auf 2024 erhöhte sich die Menge der Päckchen aus China (in die EU) von 1,9 Mrd. auf 4,17 Mrd. Stück (=91% der Gesamtmenge) - und 2025 könnte sich diese Päckchenanzahl nochmalig verdoppeln.
Das sind natürlich gewaltige Mengen an Post - und damit verbunden auch gewaltige Ausfälle von Steuereinnahmen.
Gegenwärtig gilt nämlich eine Zollfreigrenze für Drittstaaten (wie China) von 150 Euro. Unternehmen wie Temu, Shein, Aliexpress oder Alibaba profitieren davon massiv und bezüglich der 150 Euro wird natürlich auch kräftig geschummelt: So deklariert man den Warenwert deutlich unter tatsächlichem Wert oder schickt auch oft mehrere Päckchen um unter den 150 Euro zu bleiben.
Damit werden natürlich etwaige Zölle massiv umgangen und auch massive Steuer- und Zolleinnahmen für EU-Staaten fallen weg.
Und jedes Päckchen aus China & Co. knabbert nicht nur Steuereinnahmen weg sondern ist auch für den lokalen Handel negativ. Auch wenn viel von den importierten Billigwaren "Klumpert" ist und teilweise in Europa gar nicht erhältlich ist (zumindest nicht zu diesen Preisen) - da fehlen dann hohe Milliardenbeträge an Umsatzsteuern sowie auch etwaigen Gewinnsteuern, die sonst lokal abgeführt werden müssten.
Neben dem Abgabenverlust geht es bei derartigen Beträgen natürlich auch um Arbeitsplätze, welche in der EU beim Direktversand auch China fehlen und auch die negative Umweltkomponente (weite Transportwege!) darf man bei Importen aus Fernost nicht vergessen...
Nun haben sich die EU-Finanzminister aber geeinigt, diese Zollfreigrenze abzuschaffen - aktuell wird sogar kolportiert, dass das schon im Laufe des ersten Quartals 2026 passieren könnte.
Die Fernost-Händler werden dann wohl rasch reagieren und in den EU-Staaten dann Logistik aufbauen und auch mehr Lager errichten und somit aus der EU zustellen. Das bringt zumindest Zolleinnahmen beim Import sowie auch Steuereinnahmen für die dort beschäftigten Menschen...
Auch wenn sich viele aktuelle Kunden dieser Unternehmen wohl auf etwas höhere Preise einstellen müssen: Die (hoffentlich baldige) Streichung der Zollfreigrenze ist absolut angebracht!
Ad hoc-Meldung - November 2025