Immer wieder -und derzeit immer öfter- wird die Geldmarie gefragt: "Wie legst du eigentlich derzeit dein Geld an"?
Darauf gibt es natürlich keine seriöse Standardantwort (außer: "Sicher nicht mehr via Sparbuch") - denn die Lebensumstände, die Lebensplanung bzw. auch die Risikobereitschaft bzw. die finanziellen Möglichkeiten der Fragenden unterscheidet sich in der Regel wie der Tag von der Nacht.
Insbesondere die Risikobereitschaft ist bei Anlageentscheidungen immer wesentlich - und auch die unbedingte Pflicht, nicht alles auf eine Karte zu setzen um nicht früher oder später einmal aus dem Renditetraum bitter zu erwachen...
Um Ihnen eine Orientierungshilfe zu geben, welche Anlagemöglichkeiten (in verschiedenen Risikoklassen unterteilt) die Geldmarie persönlich gerade besonders attraktiv findet, sind folgend aktuell interessante Anlagemöglichkeiten zu finden.
Bitte beachten Sie dabei, dass sich auch die Geldmarie schon ab und an in Einschätzungen irren kann - für Kursverluste bzw. Ausfälle etc. können wir natürlich keine Haftung übernehmen (wiewohl Sie natürlich auch den Gewinn nicht teilen müssen);-).
Stand und Erfassung: 1.12.2025
Sparen mit Sparbüchern bleibt weiterhin ziemlich "out" - nur selten gibt es seitens Filialbanken halbwegs brauchbare Angebote für Kapitalsparbücher und Co. Auch Bausparen bringt nur Erträge von knapp über 1% - und das auf längere Laufzeiten von 6 Jahren. Schwupp, schon frisst die (noch immer recht hohe) Inflation diese Minizinsen auf und es bleibt jedenfalls ein kräftiges Realwertminus...
Tagesgeld und Festgeld (Infos dazu in den Rubriken) sind dieser Tage für "modernere" Sparer auch eher nur ein schwacher Trost - achten Sie dabei primär darauf, dass dabei zumindest die europäische Einlagensicherung (bis 100.000 Euro) gegeben ist, was aber ohnehin fast immer der Fall ist. Bei höheren Beträgen als 100.000 Euro unbedingt das Kapital auf mehrere Banken verteilen!
Bei den "Normalangeboten" von Tagesgeld ist aktuell die Deniz Bank mit 1,80% besonders attraktiv. Auch die Klarna Bank hat hier mit 1,75% auch noch ein recht nettes Angebot für ungebundene Gelder.
Mit durchaus attraktiven Zinsen für ungebundene Einlagen werben derzeit auch Online-Broker: So gibt es bei Trade Republic sowie bei Scaleable Capital immerhin nette 2,00%. Wer ohnehin ein günstiges Wertpapierdepot benötigt und nicht immer zwischen Girokonto/Tagesgeldkonto/Depot hin- und herbuchen möchte, könnte hier durchaus zuschlagen...
Beim Festgeld stechen weiterhin einige Angebote von Raisin (internationale Festgeldanlagen, vormals "Weltsparen") hervor, die auf 12 Monate Bindung immerhin bis zu 2,69% Zinsen (fix, vor Steuer) bringen.
Recht gute Festgeldangebote gibt es auch in Österreich: Immerhin 1,85% bei der Addiko Bank auf 3 Monate Bindung (siehe Linktipps weiter unten), möchte bzw. kann man seine Gelder nicht zu lange binden. 1,85% auf 6 Monate (ebenfalls Addiko) sind wohl auch für viele Sparer mit kurzer Bindungsabsicht eine Überlegung wert.
Recht frisch auch in Österreich aktiv: Klarna - bekannt bisweilen eher als App für die Zahlungsabwicklung beim Onlinekauf. Das schwedische Unternehmen bietet aktuell auch in Österreich recht fette Zinsen für Festgeld (mit Einlagensicherung Schwedens, Gegenwert rund 100.000 Euro): 1,75% bis 2,29% (je nach gewählter Laufzeit) sind wohl derzeit ziemlich gute Argumente, Klarna auch für Festgeldanlagen zu testen. 1,75% beim Tagesgeld sind wohl auch ein guter Zinssatz, der wohl insbesondere dem Marktstart von Klarna zu verdanken ist und auch nicht ewig halten wird...
Für die nächsten Monate ist eher eine ziemlich stabile Zinsentwicklung zu erwarten, Zinssenkungen waren in den letzten Monaten schon deutlich seltener und da und dort gab es sogar leichte (taktische) Zinssatzerhöungen. Für täglich fällige Gelder gibt es bei den Direktbanken nur noch rund 1 bis 1,5 Prozent (außer bei befristeten Neukundenaktionen), mit längeren Bindungen für Festgeld kann man nun leider auch schon länger nicht mehr die Inflationsrate kompensieren. Diese war 2025 leider bei uns in Österreich hoch und wird sich hoffentlich in der ersten Jahreshälfte 2026 beruhigen...
Derzeit ist jedenfalls keine große Zinsdynamik in Sicht - weder nach oben noch nach unten. Benötigt man also Gelder aktuell nicht, ist eine Bindung wohl kein schwerer Fehler. Folgende Niedrigzinsjahre sind ob der zuletzt wieder stark gestiegener Staatsverschuldung (die keine hohen Zinsen verträgt) sowie der noch vorherrschenden Wirtschaftsflaute eher wahrscheinlich. Die EZB hat aber zuletzt die Zinsen mehrfach gleich belassen.
Möchte oder muss man Gelder in den nächsten Monaten unbedingt via Sparformen (Sparbuch, Festgeld) anlegen, so ist es also wohl o.k., auch etwas längere Bindungen einzugehen. Sinkt das Zinsniveau in den nächsten Jahren wieder (was wohl eher zu erwarten ist), ist man dann mit Fixzinsen zumindest einige Zeit (die Restlaufzeit der Anlage) halbwegs gut bedient und könnte (nach Abzug der KESt.) zumindest nahezu den Werterhalt sichern...
Wer beim Tagesgeld und beim Festgeld immer auf dem Laufenden sein möchte und auch eine "händisch sortierte" Seite hiefür sucht, schaut diesbezüglich beim Geldmarie-Ableger Tagesgeld-Festgeld.at (siehe Linktipps) vorbei.
Geldmarie-Linktipps - Sparen mit Einlagensicherung, derzeit gute Zinsen:
Diesbezüglich gilt es auf unsere Rubrik Neue Unternehmensanleihen
hinzuweisen - hier sind im Anleihensegment aber leider immer nur ganz wenige Corporate Bonds eine Überlegung wert.
Und wenn es Anleihen gibt, dann eher von unbekannten Unternehmen, deren Bonität natürlich auch deutlich mehr Risiko in sich birgt. Publikumsanleihen
von bekannten (und relativ sicheren) Unternehmen sind eher rar - das änderte sich auch leider 2025 nicht.
Natürlich ist bei Anleihen auch ein Totalverlust möglich - achten Sie daher auch auf die gute Bonität solcher Unternehmen und kalkulieren Sie mit ein, dass bei längeren Laufzeiten die Bilanzen von Unternehmen auch einmal kippen können. Im Normalfall gilt: Je höher die gebotenen Zinsen, desto höher das Risiko...
Laufend vorhanden und sehr sicher (mit halbwegs brauchbaren Erträgen) sind die "Bundesschätze" - eine "Art Anleihen" der Republik Österreich. Mehr dazu hier: Bundesschätze
Durchaus einen Blick wert scheint auch das neue Peer-to-Peer-Portal "Lande", welches gerade so richtig in Schwung kommt und sehr viele neue Anleger gewinnt bzw. laufend neue Projekte in Sachen Agrarlandkauf, Maschinenkauf, Tierankauf bzw. Saatgutvorfinanzierung an der Start bringt. Hier gilt es für eine seriöse Beurteilung natürlich noch lange Erfahrungen zu sammeln. Nach mehr als 3 Jahren ist hier im Testportfolio aber noch kein Ausfall zu verzeichnen und das Portal wuchs auch 2025 schon sehr solide. Die Agrarbranche scheint auch derzeit auch deutlich besser zu laufen als die hierzulande extrem schwache Immobilienbranche...
Kleinkredite in Asien vergibt das in Ungarn beheimatete Portal "Loanch", welches wir auch seit 2024 testen. Das erste Jahr verlief dort auch schon recht fein...
Schon seit 2017 testet die Geldmarie auch "Mintos". Das Portal aus Lettland hat mit P2P-Krediten begonnen und hat nun auch schon viele andere Anlagemöglichkeiten im Angebot. Die P2P-Kredite laufen dort schon seit 2017 ziemlich gut - nach wie vor eine absolute Empfehlung!
Infos zum Peer-2-Peer-Kredit (Kredite von Privat an Privat) erhalten Sie hier: Kredite von Privat - P2P-Kredite Mehr Informationen zu den genannten Portalen gibt es in unserer Crowdinvesting-Rubrik.
Wer sich dafür interessiert (Restrisiko ist natürlich vorhanden!): Vielleicht einmal mit Kleinbeträgen testen und selber Erfahrungen sammeln und Strategien testen.
Geldmarie-Linktipps - Crowdinvesting und P2P-Kredite (Auswahl)
2025 hat der ATX endlich den uralten Höchststand überboten und ist derzeti auf ziemlich hohen Niveau. An den Börsen droht aber weltweit eine Überhitzung und die Gefahr von üblen Nachrichten bleibt weiterhin evident, das Stichwort "vorsichtiges Stockpicking" ist nach wie vor besonders wichtig.
Auch wenn ein Einstieg in Aktien (auch mangels Alternativen) weiterhin verlockt: Geduld wird bei den meisten Papieren wohl gefragt sein. Keinesfalls also mit Kapital spekulieren, das man nicht hat bzw. kurz- oder mittelfristig brauchen könnte! Aber das gilt bei Aktien ohnehin immer...
Der "Heimmarkt" Börse Wien ist weiterhin einen Blick wert: Die Dividendenrenditen solider und recht krisensicherer ATX-Unternehmen sind nach wie vor sehr attraktiv und könnten einige eher konservative Anleger auch in die Börse reinschnuppern lassen. Im internationalen Vergleich bietet Wien bei den meisten ATX-Werten immer noch gute Chancen mit überschaubaren Risiko...
Gute Nerven und ein Blick in den Osten (Russland...) sind auch 2026 (und wohl noch länger) gefragt - ein neuer
"kalter Krieg" ist im Laufen und könnte noch längere Zeit gegeben sein. Das Trump-Comeback ist ja leider schon Tatsache - Stabilität
und politischer Weitblick sehen wohl anders aus - fast täglich grüßt das "Trumpeltier"...
Wer aber in schwachen Phasen mutig ist ("kaufen, wenn die Kanonen donnern"), dessen Mut kann natürlich längerfristig gesehen auch belohnt werden. "Sicher" sind Aktien
aber sowieso nie zu 100% - derzeit schon gar nicht...
Nach wie vor sieht es leider aktuell nicht nach Frieden in der Ukraine aus - zumindest dürfte aber auch 2026 keine "Energiepanik" mehr aufkommen. Billiger wird Energie aber auch 2026 wohl nicht - die höheren Netzkosten sorgen beim Strom sogar für einen Preisanstieg. Ein Anbietervergleich bei Strom und Gas ist übrigens immer interessant!
Einige interessante Aktien aus Wien, die sich (bei gutem Börsenklima und solider Entwicklung des Unternehmens) mittel- oder langfristig gut entwickeln könnten:
Solange der Ukraine-Russland-Krieg tobt sowie eine weitere Eskalation im Nahen Osten droht, bleibt die Börsenlaune aber natürlich weiterhin mittelprächtig und drückt sogar auf Aktien, die wirtschaftlich keine Schäden davontragen. Auch China bleibt weiterhin ein Riskofaktor - dort gibt es immer mehr "Überhitzungspotenzial", das "ewige Wachstum" ist nämlich auch in China irgendwann beendet und Rufe nach höheren Zöllen für chinesische Importe werden immer lauter bzw. sind schon in Umsetzung. Hinzu kommt auch die große Unsicherheit durch die Zolldrohungen seitens USA (welche für die EU mittlerweile etwas geringer geworden ist) - und sowieso aufgrund des immer unberechenbaren Präsidenten Trump...
"green Investments" außerhalb der Börse: oekostrom AG, WK Simonsfeld, W.E.B Windenergie. Einige Zeit lang (2022, 2023) ziemlich teuer geworden - zuletzt haben diese Aktien aber auch schon wieder deutlich nach unten korrigiert. Die genannten Unternehmen blieben 2025 deutlich unter den Erwartungen (ob schwacher Windkraftwerkserträge und anderen temporären Belastungen) - 2026 kann es wohl nur besser laufen. Vielleicht ja ein guter Zeitpunkt zum Einstieg...
Mit etwas mehr Risiko gibt es auch "Green Investments" im Crowdinvesting - hier handelt es sich aber zumeist um jüngere Unternehmen bzw. Start-Ups, die Ausfallswahrscheinlichkeit ist daher deutlich höher als bei den oben genannten Windkraftfirmen, welche schon lange den "proof of concept" geliefert haben.
Wer sich nicht in Direktinvestments wagt, könnte sich z.B. recht spesengünstig mit Fonds (siehe Linktipps) eindecken - hier sollte man natürlich auch genau wissen, worin man investiert, einiges an Grundwissen über Fonds sollte man schon besitzen.
Geldmarie-Linktipps
Ab und an gibt es Aktien von eigentlich seriösen Unternehmen, die gerade ziemliche Krisen durchmachen bzw. durchgemacht haben bzw. manchmal auch solche, die eigentlich erst in der Start-Up-Phase sind und die Gewinnschwelle noch nicht erreicht haben bzw. solche, die hohe Schuldenberge abzutragen haben.
In solche Aktien zu investieren, ist natürlich deutlich riskanter als in "Blue Chips" (etablierte Unternehmen mit jahrelangen Gewinnen) - kann aber auch sehr lohnend sein, wenn die Geschäftszahlen deutlich und nachhaltig ins Plus drehen bzw. der Geschäftsplan früher oder später aufgeht.
Folgend einige der "Kanditaten" von der Börse Wien, welche der Geldmarie zuletzt aufgefallen sind - davon gibt es natürlich weltweit unzählige Beispiele! Höheres Risiko = höhere Ertragschance.
Spekulativ interessant hier z.B.: Pierer Mobility (wird zu Bajaj Mobility), Warimpex, Polytec oder AMS Osram (=bunte Auswahl von österreichischen Aktien!).
Für das Riskoportfolio sicher interessante Zutaten, die früher oder später auch wieder zur Hauptspeise werden könnten...
Zumindest 4 von 5 Projekten im Equity-Based-Crowdinvesting werden wohl die ersten 5-10 Jahre nicht überleben (einige fette bzw. auch dubiose Pleiten gab es schon, weitere sind jedenfalls noch zu erwarten) - dafür könnte aber das fünfte Geschäftsmodell in die deutlich schwarzen Zahlen führen und damit die Beteiligung am Unternehmen zur wirlich lohnenden Sache machen...
Die Erfahrungen mit Crowdinvesting in Österreich sind diesbezüglich noch endenwollend - nachdem die Banken aber mittlerweile sehr ungern Risikokapital vergeben, suchen manche Start-Ups Mezzanine-Kapital via Crowdinvesting. Und erhalten dies (oft auch für die Geldmarie ziemlich überraschend...) zumeist auch...
Crowdinvesting mit Unternehmensbeteiligung ("equity-based") wurde aber leider schon länger stark zurückgefahren - gegenwärtig werden zumeist Nachrangdarlehen angeboten, die aber oft auch eine Gewinnkomponente (die erst bei Erreichen gewisser Ziele schlagend wird) als "Zuckerl" eingebaut haben. Nur etwas für ganz mutige bzw. aufgeschlossene Anleger. Es gilt jedenfalls: Prüfet, wer sich ewig/lange bindet...
Leider ein ziemlicher Nachteil bei dieser Art von Crowdinvesting: Die Bewertungen der Unternehmen sind oft ziemlich abenteuerlich (= viel zu hoch), die bisherigen Zahlen von Start-Up's in der Regel noch nicht sehr aussagekräftig und die Pläne bzw. Zahlen/Prognosen der Start-Up's zumeist nicht das Papier wert, auf welchem sie geschrieben stehen...
Darum schnuppert die Geldmarie hier auch nur mit kleineren Beträgen rein und hat für Sie auch eine Rubrik mit (eigenen) Zahlen befüllt: Zahlt sich Crowdinvesting aus? Ein Geldmarie-Praxistest Das drehte zuerst ab 2020 (primär ob starker Beimischung von Immobilien-Investments) in Richtung Plus, welches 2022 erstmals erreicht wurde.
Dann verwandelte aber die Immobilienkrise die eigene Bilanz in ein kleines "Finanzdesaster". Die Langzeitstudien zum Crowdinvesting sind aber leider noch länger nicht wirklich verlässlich und die Branche kann wohl erst irgendwann rund um das Jahr 2030 etwas genauer beurteilt werden...
Seit einigen Jahren investiert die Geldmarie hier fast nur noch in ökologisch nachhaltige Unternehmen mit einem realistischen Geschäftsmodell - bei grüner Energie sollte eigentlich nicht viel falsch laufen - aber junge Unternehmen sind ja bekanntlich auch den dort agierenden Jungunternehmern "ausgeliefert" und auch bei den "grünen bzw. nachhaltigen Start-Ups" gab es schon viele Ausfälle.
Viel mehr zum Thema und alle heimische Portale bzw. laufenden Angebote finden Sie in unserer umfangreichen Rubrik Crowdinvesting