Immer wieder -und derzeit immer öfter- wird die Geldmarie gefragt: "Wie legst du eigentlich derzeit dein Geld an"?
Darauf gibt es natürlich keine Standardantwort (außer: "Sicher nicht mehr via Sparbuch") - denn die Lebensumstände, die Lebensplanung bzw. auch die Risikobereitschaft bzw. die finanziellen Möglichkeiten der Fragenden unterscheidet sich in der Regel wie der Tag von der Nacht.
Insbesondere die Risikobereitschaft ist bei Anlageentscheidungen immer wesentlich - und auch die unbedingte Pflicht, nicht alles auf eine Karte zu setzen um nicht früher oder später einmal aus dem Renditetraum bitter zu erwachen...
Um Ihnen eine Orientierungshilfe zu geben, welche Anlagemöglichkeiten (in verschiedenen Risikoklassen unterteilt) die Geldmarie persönlich gerade besonders attraktiv findet, sind folgend aktuell interessante Anlagemöglichkeiten zu finden.
Bitte beachten Sie dabei, dass sich auch die Geldmarie schon ab und an in Einschätzungen irren kann - für Kursverluste bzw. Ausfälle etc. können wir natürlich keine Haftung übernehmen (wiewohl Sie natürlich auch den Gewinn nicht teilen müssen);-).
Stand und Erfassung: 30.11.2023
Sparen mit Sparbüchern bleibt weiterhin "out" - nur selten gibt es seitens Filialbanken halbwegs brauchbare Angebote für Kapitalsparbücher und Co. Auch Bausparen bringt nur Erträge von rund 1% - und das auf längere Laufzeiten von 6 Jahren. Schwupp, schon frisst die Minizinsen die (derzeit besonders fette) Inflation auf und es bleibt ein kräftiges Realwertminus...
Tagesgeld und Festgeld (Infos dazu in den Rubriken) sind dieser Tage für "modernere" Sparer auch nur ein schwacher Trost - achten Sie dabei primär darauf, dass dabei zumindest die europäische Einlagensicherung (bis 100.000 Euro) gegeben ist, was aber ohnehin fast immer der Fall ist. Bei höheren Beträgen als 100.000 Euro unbedingt das Kapital auf mehrere Banken verteilen!
Bei den "Normalangeboten" von Tagesgeld ist aktuell die Renault Bank direkt mit 2,80% sehr attraktiv, auch die Santander zahlt 2,80% und hat ebenfalls eine Aktion für Neugelder laufen: Nette 3,30% zahlt die Renault Bank direkt für Neugelder, immerhin 3,10% gibt es derzeit bei der Santander für Neukunden.
Beim Festgeld stechen weiterhin einige Angebote von Weltsparen (internationale Festgeldanlagen) hervor, die auf 12 Monate Bindung immerhin schon bis zu 4,40% Zinsen (fix, vor Steuer) bringen.
Gute Festgeldangebote nehmen auch in Österreich schön langsam wieder zu: Immerhin 3,50% zahlt hier z.B. die Santander auf 1 Jahr Bindung, 3,40% bei der Addiko Bank auf 3 Monate Bindung (siehe Linktipps weiter unten) sind auch schon sehr solide.
Für Anfang 2024 sind nur noch kleine Anspassungen nach oben zu erwarten - derzeit scheint sich die Zinslandschaft wieder zu stabilisieren. Für täglich fällige Gelder gibt es bei den Direktbanken zumeist rund 2 Prozent (außer bei befristeten Neukundenaktionen), längere Bindungen für Festgeld bleiben leider nach wie vor deutlich unter der (nach wie vor extrem hohen) Inflationsrate. Auch wenn die Zinsen aktuell noch ein wenig anziehen - eine massive Zinswende (mit Sätzen von 5 oder gar 6% auf kurze Bindungszeit) ist nicht wirklich in Sicht. Der Tiefpunkt bei den Sparzinsen liegt aber vorerst einmal hinter uns!
Die Leitzinserhöhung seitens EZB brachten die Zinsen zumindest einmal deutlich weg von der Nulllinie.
Durchaus aber möglich (so sich die Inflation weiter beruhigt), dass die Zinsanhebungen ab Anfang-Mitte 2024 schon wieder Geschichte sind - geht der Zinsentrend nicht mehr nach oben, sollten sich klassische Sparer noch die höheren Zinsen (fix auf ein paar Jahre Laufzeit) sichern. Denn folgende Niedrigzinsjahre sind ob stark gestiegener Staatsverschuldung (die keine hohen Zinsen verträgt) sowie der Wirtschaftsflaute eher wahrscheinlich.
Möchte oder muss man Gelder in den nächsten Monaten unbedingt via Sparformen (Sparbuch, Festgeld) anlegen, so ist es demnach vielleicht gar kein Fehler, längere Bindungen einzugehen. Sinkt das Zinsniveau in den nächsten Jahren wieder (was viele erwarten), ist man dann mit Fixzinsen zumindest einige Zeit (die Restlaufzeit der Anlage) gut bedient und könnte (nach Abzug der KESt.) zumindest den Werterhalt sichern...
Wer beim Tagesgeld und beim Festgeld immer auf dem Laufenden sein möchte und auch eine "händisch sortierte" Seite hiefür sucht, schaut diesbezüglich beim Geldmarie-Ableger Tagesgeld-Festgeld.at (siehe Linktipps) vorbei.
Geldmarie-Linktipps - Sparen mit Einlagensicherung, derzeit gute Zinsen:
Diesbezüglich gilt es auf unsere Rubrik Neue Unternehmensanleihen aufmerksam machen - hier sind im Anleihensegment aber leider immer nur ganz wenige Corporate Bonds eine Überlegung wert. Und wenn es Anleihen gibt, dann eher von unbekannten Unternehmen, deren Bonität natürlich auch deutlich mehr Risiko in sich birgt...
Natürlich ist bei Anleihen auch ein Totalverlust möglich - achten Sie daher auch auf die gute Bonität solcher Unternehmen und kalkulieren Sie mit ein, dass bei längeren Laufzeiten die Bilanzen von Unternehmen auch einmal kippen können. Im Normalfall gilt: Je höher die gebotenen Zinsen, desto höher das Risiko...
Ein Lieblingsthema der Geldmarie ist der Peer-2-Peer-Kredit (Kredite von Privat an Privat) - Infos dazu erhalten Sie hier: Kredite von Privat - P2P-Kredite.
Wer sich dafür interessiert (Restrisiko ist natürlich vorhanden!): Vielleicht einmal mit Kleinbeträgen testen und selber Erfahrungen sammeln und Strategien testen.
Unter Crowdinvesting und p2p-Kredite in Lettland, Estland und Litauen gibt es eine ganze Menge anderer Portale, die P2P-Kredite oder ähnliche Geschäftsmodelle anbieten. Vor einer Überweisung aber unbedingt zuerst ein wenig umsehen und eher mit Kleinbeträgen anfangen bzw. diese auf mehrere Projekte/Portale verteilen!
Relativ neu in dieser "Geldmarie-Anlageklasse": Crowdinvesting in Bestandsimmobilien. Hier ist das Ausfallsrisiko deutlich geringer (wiewohl vorhanden!) als bei normalen Immobilien-Crowdinvestings (siehe Anlageklasse 3). Das Objekt besteht schon und erzielt normalerweise auch schon laufende Mieteinnahmen - Neubauten müssen hingegen ja erst einmal errichtet werden und darüber hinaus Mieter finden (was derzeit schwerer ist) bzw. verkauft werden.
Bei Rendity (siehe Linktipps) kann man sowohl in Neubauprojekte oder Sanierungen als auch in Bestandsimmobilien investieren. Klarerweise gibt es da (ob des etwas geringeren Risikos) auch etwas niedrigere Zinsen als bei Neuprojekten - die meisten Anleihen (auch nicht risikolos!) und alle Sparvarianten werden aber in Sachen Zinsenhöhe klar geschlagen. Auch dagobertinvest hatte schon solche Bestandsimmobilien im Angebot, im Regelfall finanziert man dort aber primär Neu- oder Umbauprojekte.
Der Riesenboom beim Immobiliencrowdinvesting hat sich seit 2022 schon deutlich abgeflacht - viele risikobewusste Anleger fürchten sich vor einer noch eventuell folgenden (bzw. gerade laufenden) Immobilienkrise, auch mehren sich Zahlungsverzögerungen und erste Totalausfälle sind fix. Ob der anhaltenden Niedrigzinsen und wenig Alternativmöglichkeiten sind die Zuflüsse ins Immo-Crowdfunding aber nach wie vor recht hoch (wiewohl schon deutlich unter den Vorjahren) und die Zinsen sind zuletzt dort auch etwas gestiegen.
Geldmarie-Linktipps - Anlegen mit (ein wenig) Risiko:
2021 liefen die Börsen noch überraschend ausgesprochen gut - in Wien konnte der ATX (nach einem negativen Vorjahr) um fette 39% zulegen. 2022 war (danke Putin & Co...) ein ziemlich mieses Jahr für Aktien: Der Ukraine-Russland-Krieg und dessen Begleiterscheinungen gehen auch Österreich nicht spurlos vorbei, "Stockpicking" ist nun 2023 (lief ein wenig besseer) und wohl auch 2024 angesagt.
Auch wenn ein Einstieg in Aktien (auch mangels Alternativen) nach wie vor verlockt: Geduld wird bei den meisten Papieren wohl gefragt sein. Keinesfalls also mit Kapital spekulieren, das man nicht hat bzw. kurz- oder mittelfristig brauchen könnte! Aber das gilt bei Aktien ohnehin immer...
Der "Heimmarkt" Börse Wien ist weiterhin durchaus einen Blick wert: Die Dividendenrenditen solider und recht krisensicherer ATX-Unternehmen sind aktuell durchaus attraktiv und könnten einige eher konservative Anleger auch in die Börse reinschnuppern lassen. Im internationalen Vergleich bietet Wien bei den meisten ATX-Werten immer noch gute Chancen mit überschaubaren Risiko...
Gute Nerven und ein Blick in den Osten (Russland!, neuerdings auch in den "Nahen Osten") sind hier 2023 und 2024 (und wohl auch noch länger) gefragt - ein neuer "kalter Krieg" ist derzeit im Laufen und könnte noch lange Zeit gegeben sein. Auch die mögliche Einstellung von Gaslieferungen würde sich auf die europäische Wirtschaft (und insbesondere die österreichische Industrie) sehr negativ auswirken! Wer hier an besonders schwachen Tagen mutig ist ("kaufen, wenn die Kanonen donnern"), dessen Mut kann natürlich auch belohnt werden. Sicher sind Aktien sowieso nie - derzeit schon gar nicht...
Aktuell sieht es derzeit leider keinesfalls nach Frieden aus - ein milder Winter in Europa wirkte sich aber zumindest positiv auf die Energiesicherheit sowie die Energiepreise aus. Der Winter 22/23 wurde jedenfalls überstanden, die Situation 23/24 sieht Ende November 2023 deutlich entspannter aus. Volle Gaslager bringen den Märkten jedenfalls Stabilität und den Unternehmen und Haushalten hoffentlich bald erträgliche Energiekosten.
Einige interessante Aktien aus Wien, die sich (bei gutem Börsenklima und solider Entwicklung des Unternehmens) mittel- oder langfristig gut entwickeln könnten:
Solange der Ukraine-Russland-Krieg tobt sowie eine Eskalation im Nahen Osten droht, bleibt die Börsenlaune aber natürlich weiterhin übel und drückt sogar auf Aktien, die wirtschaftlich keine Schäden davontragen. Hohe Energiepreise werden mit Sicherheit weiterhin für Unsicherheit sorgen, ein Gasstop bzw. Gasmangel könnte sogar für einen echten Wirtschaftseinbruch in Europa sorgen. Derzeit haben sich die Energiemärkten deutlich beruhigt - das kann sich aber natürlich noch täglich ändern. Sich aktuell mit soliden Aktien günstig einzudecken, ist aber wohl langfristig kein Fehler...
"green Investments" außerhalb der Börse: oekostrom AG, WK Simonsfeld, W.E.B Windenergie - alle 3 aber leider schon länger etwas teuer geworden (zuletzt aber auch wieder etwas günstiger und weiterhin mit Rekordzahlen). Nach wie vor gibt es sehr gute Aussichten für Ökostromunternehmen, die schon 2022 extrem tolle Bilanzen hingelegt haben. Die "Übergewinnsteuern" wirkten sich 2022 noch eher gering aus (nur 1 Monat), 2023 müssen die Windkraftproduzenten aber mit etwas höheren Gewinnabschöpfungen rechnen. Bei weiterhin hohen Strompreisen ist grüner Strom (bzw. deren Produzent) aber auch in Zukunft eine sehr zukunftsträchtige Anlage. Aktuell steht hier nicht die Dividende im Vordergrund - vielmehr ist die Substanzstärkung (=mehr Eigenkapital sowie starker Ausbau von Kraftwerken) im Vordergrund.
Auch beim Crowdinvesting gibt es immer häufiger grüne Investments, die diesen Namen auch verdienen - insbesondere Crowd4Climate und die Rockets (siehe Linktipps) haben hier fast immer interessante Projekte in der Pipeline. Dass natürlich auch bei nachhaltigen Geschäftsfeldern Risken bestehen, ist natürlich evident - auch hier gilt es wohl noch viele Jahre abzuwarten, um das Thema "grünes Crowdinvesting" nachhaltig beurteilen zu können.
Wer sich nicht in Direktinvestments wagt, könnte sich z.B. recht spesengünstig mit Fonds (siehe Linktipps) eindecken - hier sollte man natürlich auch genau wissen, worin man investiert, Grundwissen über Fonds sollte man schon besitzen.
Auch interessant: froots - eine digitale Vermögensverwaltung in Österreich (siehe Linktipps), welche kostengünstig und flexibel via ETF`s investiert.
Geldmarie-Linktipps
Dem Crowdinvesting mittels nachrangiger Darlehen (=keine Unternehmensbeteiligung) in noch zu errichtende Immobilien sei die mittlere Anlageklasse derzeit gewidmet. Gegenwärtig bieten viele Crowdinvestingportale diese Anlageform an, der größte Teil der gesamten Crowdinvestingsumme in Österreich geht nach wie vor ins "Betongold".
Das Ausfallsrisiko solcher Investments ist natürlich deutlich höher als bei klassischen Anleihen großer Unternehmen - die dafür gebotenen Zinsen könnten aber durchaus eine Bereicherung für ein gemischtes bzw. konservatives Portfolio darstellen. Sehen Sie sich das einfach selber an, wieweit das für Sie persönlich interessant sein kann. Eine breite Streuung der Anlagesumme ist hier aber wohl kein Fehler - die Branche ist nach wie vor schlichtweg zu jung, um verlässliche (wirklich langjährige) Daten in Sachen Ausfallsquote bzw. Rendite zu haben.
Bei Immobilienprojekten mittels Crowdfinanzierung (weiterhin auch in Österreich im Vormarsch) wird es aber jedenfalls weniger Ausfälle geben als beim klassischen Unternehmens-Crowdinvesting für "frische Erfindungen aller Art". Mehr zum Thema hier: Crowdinvesting in Immobilien.
Das Immobilien-Crowdfunding erlebte jedenfalls einige Jahre einen ziemlichen Boom: 2020 waren rund 87% des heimischen Crowdinvestingvolumens
Immobilien-Crowdinvestings, auch 2021 (83% des Gesamtkuchens) waren Immobilienfinanzierungen sehr gefragt. 2022 waren es (auch ob einiger großen Nicht-Immo-Fundings) aber
nur noch rund 70 Prozent.
8% bis 13% bei Laufzeiten von zumeist 1-3 Jahren werden hier derzeit bei den heimischen
Portalen geboten - sehr verlockend - aber natürlich keinesfalls risikolos! Eine hohe Streuung (in viele Projekte) von Kleinbeträgen ist da
unbedingt zu empfehlen! Aktuell steigen auch hier die Zinsangebote - 9-13% sind bei Neubauprojekten fast schon die Regel, oft gibt es auch noch Bonusaktionen dazu...
2023 gibt es hier auch in Österreich die ersten Totalausfälle, viele Darlehensnehmer verschieben die Rückzahlung nach hinten und auch Teilausfälle gibt es schon. Nach der Covid-Konsolidierung und der (noch anhaltenden) Energiekrise sowie den Kreditrichtlinienverschärfungen wirkt sich der aktuelle Wirtschaftsabschwung sehr stark negativ auf die Immobilienbranche aus.
Durchaus interessant (auch im Echtgeld-Test der Geldmarie) ist auch ein Portal aus Lettland: EstateGuru finanziert via Crowdlending im Baltikum sehr gut verzinste und grundbuchbesicherte Immobilienkredite aller Art, ab 50 Euro ist man dabei (siehe Link). Die Ausfallswahrscheinlichkeit ist dort sogar (scheinbar) geringer als bei den heimischen Projekten (bei denen sich die Bank die Sicherheiten schnappt und die Crowd für das Risikokapital sorgt), die Zinsen liegen sogar noch etwas höher als bei uns. Nach dem 6. Jahr stehen immer noch rund 10% jährliche Nettorendite (vor Steuern) zu Buche. Zuletzt aber auch dort vermehrte Probleme mit Projekten.
Noch eher frisch im Test der Geldmarie: Reinvest24 aus Estland - ebenfalls eine Möglichkeit, in Immobilien zu investieren. Die ersten Erfahrungen waren gut - hier gilt es aber natürlich noch das eine oder andere Jahr ins Land ziehen zu lassen. Nach rund 3 Jahren des Echtgeldtests sind hier einmal zweistellige Renditen zu verzeichnen. Die ersten Ausfälle zeichnen sich derzeit aber auch dort schon -ziemlich deutlich- ab.
Durchaus interessant das noch eher neue Portal "Lande", welches gerade so richtig in Schwung kommt und viele neue Anleger gewinnt bzw. laufend neue Projekte in Sachen Agrarlandkauf, Maschinenkauf bzw. Saatgutvorfinanzierung an der Start bringt. Aber auch hier gilt es für eine seriöse Beurteilung noch lange Erfahrungen zu sammeln - nach 3 Jahren ist hier aber noch kein Ausfall zu verzeichnen und das Portal wächst auch 2023 sehr solide. Die Agrarbranche scheint auch derzeit besser zu laufen als die Immobilienbranche...
Achten Sie beim Crowdinvesting und bedingt darauf, dass hier oft auch hochriskantes Beteiligungskaptial aufgenommen wird - solche Projekte sind dann natürlich deutlich riskanter (siehe Anlageklasse 5)! Gute Streuung bzw. Kleinbeträge pro Projekt machen hier Sinn!
Geldmarie-Linktipps - Nachrangdarlehen Immobilien etc. (Auswahl)
Zumindest 4 von 5 Projekten im Equity-Based-Crowdinvesting werden wohl die ersten 5-10 Jahre nicht überleben (einige fette bzw. auch dubiose Pleiten gab es schon, weitere sind jedenfalls noch zu erwarten) - dafür könnte aber das fünfte Geschäftsmodell in die deutlich schwarzen Zahlen führen und damit die Beteiligung am Unternehmen zur wirlich lohnenden Sache machen...
Die Erfahrungen mit Crowdinvesting in Österreich sind diesbezüglich noch endenwollend - nachdem die Banken aber mittlerweile sehr ungern Risikokapital vergeben, suchen manche Start-Ups Mezzanine-Kapital via Crowdinvesting. Und erhalten dies (oft auch für die Geldmarie ziemlich überraschend...) zumeist auch...
Crowdinvesting mit Unternehmensbeteiligung ("equity-based") wurde aber leider schon länger stark zurückgefahren - gegenwärtig werden zumeist Nachrangdarlehen angeboten, die aber oft auch eine Gewinnkomponente (die erst bei Erreichen gewisser Ziele schlagend wird) als "Zuckerl" eingebaut haben. Nur etwas für ganz mutige bzw. aufgeschlossene Anleger. Es gilt jedenfalls: Prüfet, wer sich ewig/lange bindet...
Leider ein ziemlicher Nachteil beim Crowdinvesting: Die Bewertungen der Unternehmen sind oft ziemlich abenteuerlich (zu hoch), die bisherigen Zahlen von Start-Up's in der Regel noch nicht sehr aussagekräftig und die Pläne bzw. Zahlen/Prognosen der Start-Up's zu 90% nicht das Papier wert, auf welchem sie geschrieben stehen...
Darum schnuppert die Geldmarie hier auch nur mit kleineren Beträgen rein und hat für Sie auch eine Rubrik mit (eigenen) Zahlen befüllt: Zahlt sich Crowdinvesting aus? Ein Geldmarie-Praxistest Das sah lange eher negativ aus, drehte aber seit 2020 (primär ob starker Beimischung von Immobilien-Investments) wieder in Richtung Plus, welches 2022 erstmals erreicht wurde. Weitere Ausfälle (nun auch im angeschlagenen Immobilienbereich) zeichnen sich aber derzeit (2023) schon ab - die Langzeitstudien zum Crowdinvesting sind leider noch länger nicht verlässlich und kann wohl erst irgendwann rund um das Jahr 2030 etwas genauer beurteilt werden...
Seit einigen Jahren investiert die Geldmarie hier fast nur noch in ökologisch nachhaltige Unternehmen mit einem realistischen Geschäftsmodell - bei grüner Energie sollte eigentlich derzeit nicht viel falsch laufen - aber junge Unternehmen sind ja bekanntlich primär den Jungunternehmern ausgeliefert ;-)
Viel mehr zum Thema und alle heimische Portale bzw. laufenden Angebote finden Sie in unserer umfangreichen Rubrik Crowdinvesting