1949 bis 1990 war ja Deutschland (aus bekannten Gründen) zweigeteilt. Das Ende dieser Geschichte ist historisch und bekannt - viel weniger bekannt ist hingegen die Geschichte des Geldes der DDR ("Deutsche Demokratische Republik"). Hier eine kleine Zeitreise bezüglich Umlaufmünzen (Ostmark und Ostpfennig) der DDR:
Von 1948 bis 1953 wurden die erste Ausgaben von Umlaufmünzen für die DDR geprägt. Zuerst stand auf der Wertseite noch "Deutschland" und der jeweilige Nominalwert (z.B. 1 Pfennig). 1948 bis 1950 befand sich auf der Rückseite der Münzen im "Arbeiterstaat" noch eine Ähre auf einem Zahnrad sowie das jeweilige Prägejahr, dann ersetzte von 1952 bis 1953 ein Hammer und ein Zirkel das Zahnrad und es waren 2 Ähren zu sehen.
Auf den meisten Münzen ist auch das Münzzeichen der Prägestätte zu finden: Ein "A" steht für die Prägestätte in Berlin, ein "E" für Muldenhütten bei Freiberg (Sachsen). Auf den vielen 1-Pfennig-Münzen aus 1968 steht zwar auch "A" - diese wurden aber im Münzhof Leningrad hergestellt!
Ab 1956 dann die zweite Serie an Umlaufmünzen: Auf der Wertseite ist der Nominalwert sowie das Prägejahr zu sehen (oft auch noch das Zeichen der Münzstätte), die andere Seite ziert nun die Umschrift "Deutsche Demokratische Republik" sowie (mittig) Hammer und Zirkel im Ährenkranz (= Staatswappen der DDR).
Wie in wohl allen Staaten des ehemaligen Ostblocks ist das Umlaufgeld ausgesprochen billig gefertigt: Devisen waren Mangelware und somit wurde beim Material gespart. Die Münzen der DDR hatten darum auch oft die wenig schmeichelhafte Bezeichnung "Aluchips" oder "Blechtaler".
Von den normalen Umlaufmünzen (es gab auch Sammlermünzen, welche aber gerne ins Ausland verkauft wurden und die im Zahlungsverkehr keine Rolle spielten) war einzig die 20-Pfennig-Münze (1969 bis 1990 geprägt) aus einer Kupfer-Zink-Mischung (=Messing). Diese wurde dann auch sehr häufig für Telefonzellen ("Telefonzwanziger") oder für Fahrkartenautomaten verwendet.
Auch die 50-Pfennig-Münze aus 1949 (absolut selten!) und 1950 (häufig) war einigermaßen "gehaltvoll" - die Kupfer-Alu-Mischung erbrachte "Aluminumbronze". Hier stellt auch das Münzenmotiv "Fabrik" eine Ausnahme zu den anderen DDR-Münzen dar.
Der große Rest der Münzen bestand aus leichten Aluminium - daher sind etwaige Sammlerpreise nur in Sachen "geringe Auflage" (und nicht ob des Metalls oder gar der hübschen Gestaltung) zu erzielen.
Die meisten Münzen wurden nach dem Ende der DDR dann eingeschmolzen - auf rund 4.500 Tonnen Gewicht soll man dabei gekommen sein. So mancher Sammler bzw. Freund der "Ostalgie" (Nostalgie bezüglich DDR) hat aber noch einige DDR-Münzen aufbewahrt.
In Euro umtauschen kann man "Ostmark" und "Ostpfennig" aber längst nicht mehr - das gilt auch für Geldscheine aus der DDR.
Die 3 Varianten der 1-Pfennig-Münzen aus der DDR wiegen alle bescheidene 0,75 Gramm und bestehen aus Aluminium.
Geprägt wurden diesen in den Jahren von 1948 bis 1950, 1952 und 1953 sowie von 1960 bis 1990.
Wirklich wertvolle Exemplar dürfte es hier nicht geben - die Variante 1990 A ist ob der Ausgabe nur im Kursmünzensatz schon den einen oder anderen Euro wert.
Auch von den 5-Pfennig-Münzen der DDR gibt es 3 unterschiedliche Prägungen. Alle Münzen sind auch hier aus Aluminium und wiegen 1,1 Gramm.
Zuerst wurde die erste Variante von 1948 bis 1950 geprägt, dann 1952 und 1953 und schließlich von 1968 bis 1990.
Auch bei den 5-Pfennig-Stücken gibt es kaum nennenswerte Preise, für den Jahrgang 1953 E kann man für schöne Münzen aber auch ein paar Euronen lukrieren.
Ebenfalls aus Aluminium und mit einem Leichtgewicht von 1,5 Gramm wurden die 10-Pfennig-Münzen der DDR hergestellt. Auch hier sind uns 3 Varianten bekannt:
Diese wurden von 1948 bis 1950, dann 1952 und 1953 und auch noch 1963 bis 1990 hergestellt.
Sammlerstücke sind auch hier ob der Großauflagen rar - von den älteren Jahrgängen wäre da vielleicht 1950 E (mit ein paar Euro für schöne Münzen) hervorzuheben. Nachdem die Jahrgänge 1984 A, 1987 A, 1990 A nur via KMS erschienen, sind für solche Münzen immerhin 3 bis 10 Euro drin...
Die 20-Pfennig-Münze ist quasi das "Edelstück" unter den Umlaufmünzen der DDR. Mit 5,4 Gramm ist sie mit Abstand die schwerste Münze und mit der Kupfer-Zink-Mischung (Messing) ist sie auch vom Materialwert teurer als die billigen und leichten Alustücke.
1969 bis 1990 wurde der "Telefonzwanziger" geprägt und die Jahrgänge 1981 A, 1987 A, 1988 A sowie 1990 A können schon 5 bis 15 Euro einbringen. Während die meisten Alumünzen der DDR nicht einmal einen müden Euro einbringen können bei der 20-Pfennig-Münze für schöne Exemplare (trotz hoher Auflagen) da und dort auch der eine oder andere Euro drin sein.
1950 wurden fast 68 Mio. Stück 50-Pfennig-Münzen aus einer Kupfer/Alu-Mischung ("Aluminiumbronze") hergestellt. Die Münzen mit der Fabrikabbildung auf der Rückseite sind also nicht selten - bringen aber im schönen Zustand schon 1-2 Euro ein. 3,3 Gramm bringen diese Münzen auf die Waage.
1949 machte man von diesen Münzen schon Proben - von denen (angeblich 8 Stück) einige später auch aus der Prägeanstalt "entweichen" konnten. Solche Exemplare sind wohl die wertvollsten Sammlermünzen aus der DDR - deutlich mehr als 10.000 Euro wurde bei Auktionen für solche Stücke (die sich alle etwas unterscheiden - waren ja auch Probeprägungen) schon bezahlt.
Mit dem Prägen von Aluminiumbronze-Münzen war es dann aber auch schon wieder vorbei und von 1958 bis 1990 wurde die 50-Pfennig-Münze auch in Alu (2 Gramm) hergestellt.
Immerhin 5 bis 20 Euro gibt es hier z.B. für die Jahrgänge 1979 A, 1984 A, 1988 A, 1989 A oder 1990 A.
Von 1956 bis 1963 stand auf den 1-Mark-Münzen noch "Deutsche Mark", die Alumünzen wogen 2,5 Gramm. Die jeweiligen Prägejahre hatten Auflagen in zweistelliger Millionenhöhe, erbringen daher bei den Sammlern zumeist nicht einmal einen Euro.
Ebenfalls 2,5 Gramm und aus Aluminium waren dann die 1-Mark-Münzen in den Jahren von 1972 bis 1990. Hier interessant sind die Jahrgänge 1984 A, 1987 A, 1988 A, 1989 A und 1990 A - 5 bis 20 Euro kann man für diese Münzen schon kriegen. Denn diese wurden nur via Kursmünzensatz verausgabt und sind daher sehr rar.
1957 wurden erstmals 2-Mark-Münzen ausgegeben welche aus Aluminium bestehen und 3 Gramm wiegen. Auf den Münzen aus 1957 steht noch "Deutsche Mark" vermerkt. Fast 78 Mio. Stück dieser Münze wurden geprägt.
Die nächste Ausgabe (auf der dann nur noch "Mark" stand) folgte erst 1974 und wurde dann auch bis 1990 geprägt. 1979 bis 1981, 1983, 1985 und 1986 mit relativ geringen Auflagehöhen (ca. jeweils 1 Mio. Stück) und 1984 sowie 1987 bis 1990 nur im KMS. Für schöne Münzen solcher Jahre sind schon 5 bis 20 Euro drin...
Achten Sie bei Auktionen (insbesondere bei selteneren Münzen) unbedingt darauf, dass dieser Tage auch schon Replikate/Fälschungen von DDR-Münzen angeboten werden. So mancher Anbieter möchte da von der "Ostalgie" profitieren...
Auch wenn in der DDR bei den Umlaufmünzen zumeist nur sehr billiges Material verwendet wurde - es wurden (insbesondere für Sammler, die oft aus dem Ausland kamen und für Deviseneinnahmen sorgten) in der DDR auch insgesamt 123 Stück Gedenkmünzen geprägt. Finden Sie hier das: Verzeichnis Silbermünzen DDR.
Auch genau 2 Ausgaben von Goldmünzen gab es in der DDR: Goldmünzen der DDR - mittlerweile "Edelstücke" für besonders vermögende Sammler...
Geldmarie-Linktipps: