Die Bepreisung von CO2 wurde in Österreich fast ewig auf die lange Bank geschoben. Erst der fortschreitende Klimawandel und auch Umdenken in der europäischen Politik ließen die VP/Grünen-Koalition 2021 eine eigene CO2-Steuer beschließen, welche erstmals am 1.7.2022 tragend wird.
Wiewohl es auf Benzin, Diesel, Heizöl, Gas etc. natürlich schon davor (gar nicht so geringe) Steuern gab, soll die neue CO2-Steuer den Verbrauch von Fossilen Energieträgern unattraktiver machen - wer CO2 verursacht, soll dafür mehr zahlen. So die einfache Begründung für die CO2-Bepreisung ab 2022.
An das Finanzamt abführen muss diese Steuer der "Inverkehrbringer" von CO2-Verursachern, dieser gibt die Steuer aber natürlich an den Verbraucher preislich weiter.
Eingeführt wird die CO2-Steuer in Österreich erstmals ab 1.7.2022, der "Einstiegspreis" sind hier (noch recht bescheidene) 30 Euro pro Tonne CO2.
Das entspricht an den Tankstellen in Österreich ungefähr einer Preiserhöhung von 8 bis 12 Cent pro Liter Treibstoff. Im ersten Jahr erwartet man sich dadurch Mehreinnahmen von rund 500 Mio. Euro - was durch den "Klimabonus" (siehe unten, 2022 rund 1,15 Mrd. Euro...) komplett "aufgefressen" wird.
Ab 2023 erhöht sich der Preis pro Tonne dann auf 35 Euro.
Ab 2024 kostet die Tonne CO2 dann 45 Euro.
Und ab 2025 beträgt der Preis für eine Tonne CO2 dann 55 Euro - Einnahmen von rund 1,5 Mrd. Euro pro Jahr sind hier kalkuliert.
Ab 2026 möchte man dann (nach dem deutschen Vorbild) ein nationales Emissionshandelssystem für CO2 etablieren - dieses soll dann für alle CO2-Verursacher gelten, welche noch nicht im EU-CO2-Handelssystem dabei sind.
Um Preissteigerungen von Fossilen in manchen Jahren etwas abzufedern bzw. bei niedrigen fossilen Energiepreisen CO2 teurer zu machen, wurde dem CO2-Preis auch noch ein "Stabilisierungsmechanismus" hinzugefügt: Steigen im Vorjahr die fossilen Energiepreise mehr als 12,5%, wird der CO2-Preis im Folgejahr nur um 50% der geplanten Erhöhung erhöht. Gab es im Vorjahr allerdings sinkende Preise, wird die Preiserhöhung um 50% angehoben.
Um soziale Härten zu vermeiden, wurde mit der Einführung des CO2-Preises auch die Auszahlung eines "regionalen Klimabonus" beschlossen, welcher sich nach dem Wohnort richtet und per 1.7.2022 100 bis 200 Euro pro Erwachsenem (50 Euro pro Kind) beträgt. Dieser Klimabonus wird dann gleichzeitig und in gleichen Anteilen mit der Erhöhung des CO2-Preises laufend erhöht.
Nach Präsentation der CO2-Bepreisung in Österreich zeigten sich Klimaschützer uniso unzufrieden und forderten eine deutliche Erhöhung bzw. raschere Einführung von höheren Beträgen. Auch an der Kompensation via Klimabonus wurde Kritik geübt.