Viele Jahre kämpfte die Wirtschaftskammer Österreich für einen Handwerkerbonus - einem Bonus, den man dann erhält, wenn man diverse Arbeiten bei offiziellen Handwerkern mit Rechnung durchführen lässt.
Erstaunlicherweise gerade im Frühjahr 2014 (also als das nächste Sparpaket gerade vor der Türe stand und die Hypo Alpe Adria den Staatshaushalt erstmals so richtig bedrohlich ins Wanken brachte) konnten sich ÖVP und SPÖ auf einen kleinen Handwerkerbonus einigen - quasi als Gegengeschäft für die kostenlose Zahnspange (die es natürlich auch nicht in allen Fällen gibt) wurde der SPÖ der Handwerkerbonus in Testversion abgerungen. 2017 wurde der Handwerkerbonus bisweilen zum letzten Mal gewährt - derzeit gibt es keinen klassischen "Handwerkerbonus" (Stand 2023).
Der Handwerkerbonus soll Privaten einen (einmaligen) steuerlichen Anreiz bieten, professionelle Handwerker (und keine Pfuscher) zu konsultieren und somit die Schwarzarbeit zurückzudrängen.
Der Bonus gilt für Renovierungs-, Erhaltungs- und Modernisierungsarbeiten in privaten Haushalten. Beispiele: Maler, Tapezierer, Tischler, Fenster etc.
20% der nachgewiesenen Arbeitskosten bis 3.000 Euro können eingereicht werden - die Rückvergütung beträgt somit maximal 600 Euro. Nur die Lohnkosten der Handwerker können mit 20% vergütet werden - nicht aber das Material!
Diese Summe pro Steuerzahler - somit kann diese Summe in so manchen Haushalten erhöht werden.
Den Handwerkerbonus gab es erstmals ab 1.7.2014 - 10 Mio. waren für 2014 vorgesehen, 20 Millionen dann für das Jahr 2015. 2014 waren die Gelder schon per 19.11. verbraucht, sodass schon auf 2015 vorgegriffen wurde.
Die 20 Mio. Euro für 2015 waren dann per 10. August 2015 schon wieder weg und dann pausierte der Bonus schließlich bis 1.7.2016, ab dem dann wieder 20 Millionen für 2016 und 20 Mio. für 2017 zur Verfügung standen.
Mit 13.7.2017 war das Budget dafür auch schon wieder aufgebraucht, seitens neuer Regierung ist aktuell kein Handwerkerbonus geplant.
Ob der Corona-Krise gibt es seit Herbst 2020 eine dem Handwerkerbonus ähnliche Begünstigung: Den Reparaturbonus. Er resultierte zuerst in der Halbierung der fälligen Mehrwertsteuer (von 20% auf 10%) und sollte auch seitens Handwerker an die Kunden weitergegeben werden.
Dies sollte dem Umweltschutzgedanken (mehr reparieren, weniger wegwerfen - z.B. für Fahrräder) und der Handwerkerbranche dienen. In weiterer Folge wurde der Reparaturbonus neu adaptiert, damit attraktiver und wird nun immer häufiger in Anspruch genommen:
Aktuell werden von 2023 bis 2026 ca. 130 Mio. Euro für eine neue Form des Reparaturbonus zur Verfügung gestellt, 2023 sind hier 30 Mio. Euro budgetiert. Bis zu 50% der Rechnung bzw. maximal 200 Euro pro Reparatur übernimmt das Klimaministerium.
Der Reparaturbonus wird jedenfalls gerne in Anspruch genommen: 2022 waren es über 350.000 mal. Zumeist betraf dies Smartphones und Handys, oft auch Geschirrspüler, Waschmaschinen, Kaffeemaschinen und Laptops.
Mehr über den aktuellen Reparaturbonus, Antragstellung und eine Liste von Partnerbetrieben beim Linktipp unten!
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