Achtung - wichtiger Hinweis: Die Österreichische Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) stellt zum Stichtag 30. Juni 2020 den Betrieb von bundesschatz.at zur Gänze ein. Neue Kontoanträge werden ab sofort nicht mehr angenommen. Bereits eingezahlte Gelder von Kunden bleiben bis zur vereinbarten Endfälligkeit unverändert veranlagt. Es erfolgt keine vorzeitige Auszahlung.
Begründung der OeBFA:
Aufgrund des Marktumfeldes mussten die Zinsen bei allen Laufzeiten von bundesschatz.at im Juli 2019 auf 0% gesenkt werden.
Eine weitere Absenkung ist wegen der rechtlichen Ausgestaltung des Produktes als Wertpapier nicht möglich, daher wurde im Sinne der
SteuerzahlerInnen der Entschluss gefasst, das Produkt ehestmöglich zu schließen.
Die Bundesschätze sind somit Opfer des Niedrigzinsumfeldes geworden - und sind wohl auch die nächsten Jahren kein Thema. Erst steigende Zinsen könnten dereinst diese Bundesfinanzierungsform wieder zum Leben erwecken.
Untenstehend findet sich die alte Information über die Bundesschatzscheine!
Nein - der Staat Österreich hat kaum nennenswerte Schätze im Tresor, an welchen man sich beteiligen könnte. Vielmehr überwiegt der Schuldenstand der Republik Österreich deutlich - und daher benötigt diese Geld.
Geld, dass man sich z.B. via Anleihen & Co. besorgt. Der Kauf von Staatsanleihen wurde aber für die Anleger in Zeiten von Fonds, Tagesgeld, Festgeld, Kapitalsparbuch & Co. schon allein ob der damit verbundenen Spesen und Depotgebühren im Inland immer unattraktiver - der Bund platzierte einen hohen Anteil seiner Schulden im Ausland (das nach wie vor gerne die relativ stabilen heimischen Wertpapiere kauft).
Bundesschatzscheine gab es schon lange - sie waren allerdings nicht für das breite Publikum bestimmt. 2002 gelang der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur aber dann ein großer Wurf: Die Bundesschätze (auch häufig "Kassenobligationen" genannt) wurden ab sofort öffentlich und via Internet vertrieben und die Nachfrage war äußerst stark. Ein Erfolg auf allen Linien.
Sichere Wertpapiere der Republik Österreich, die man direkt bei der Bundesfinanzierungsagentur bzw. via Internet erwerben kann. Garantiegeber ist die Republik Österreich selbst. Die Wertpapiere werden nicht körperlich ausgefolgt - es gibt ein Direktdepot bei der Bundesfinanzierungsagentur.
Ab 100 Euro Veranlagung ist man dabei - und kann zwischen Laufzeiten von 1 Monat bis 10 Jahre wählen. Die aktuell möglichen Laufzeiten und die Verzinsung ersehen Sie auf der Homepage (Link unten).
Die Verzinsung für die gewählte Laufzeit ist garantiert. Die Höhe der Verzinsung ist nicht von der Einlage abhängig - für 100 Euro gibt es also (gleiche Laufzeit vorausgesetzt) die gleichen Zinsen wie z.B. für 10 Millionen Euro.
Der einfachste Weg erfolgt online:
Prinzipiell handelt es sich um eine der sichersten Veranlagungen, die man in Österreich tätigen kann. Die Zinsen für Neuabschlüsse bzw. Wiederveranlagungen werden laufend dem aktuellen Niveau am Geldmarkt angepasst - Sie erhalten also jederzeit faire Zinsen für Ihr Geld.
Besonders toll: Es fallen keine Spesen und Gebühren an. Die KESt. wird natürlich den Erträgen abgezogen.
Ein Bundesschatzkonto kann jede volljährige und in der EU ansässige Privatperson eröffnen.
Wenn Sie bei Laufzeitbeginn schon eine Auszahlung definiert haben, erhalten Sie zum Laufzeitende das Kapital plus die Zinsen auf Ihr angegebenes Verrechnungskonto überwiesen.
Beachten Sie, dass es bei Bundesschätzen keine jährlichen Zinsgutschriften (wie beim Sparbuch) oder Kuponzahlungen (wie bei Anleihen) gibt - daher gibt es auch keine Zinseszinsen. Ein kleiner Nachteil (insbesondere bei längeren Laufzeiten) gegenüber vergleichbaren Anlageformen.
Vorzeitige Behebung ist möglich - allerdings werden -je nach Laufzeit bzw. Restlaufzeit- sogenannte Liquiditätskosten bzw. Zinsabschläge verrechnet. Die jeweils geltenden Höhen dieser Abschläge erfahren Sie auf der Homepage des Anbieters.
Sie können auch mehrere Beträge auf das gleiche Bundesschatzkonto einzahlen - beachten Sie aber hier, dass Sie den Überblick über die jeweilig vereinbarten Laufzeiten behalten.
Bundesschätze sind eine wirklich attraktive Alternative im Bereich der konservativen Veranlagung. Wer keine Scheu vor Online-Veranlagung hat, sollte es einmal mit 100 Euro (oder gleich mehr) testen - funktioniert sehr verlässlich. Wiewohl natürlich die Zinsen in Niedrigzinsphasen ziemlich langweilig sein können - in solchen Zeiten ist Tagesgeld oder Festgeld (mit Einlagensicherung!) sicher lukrativer.
In Sachen Sicherheit und fairem Ertrag (für alle Anleger) sind die Bundesschätze jedenfalls kaum zu schlagen! Der Weg für Nicht-Online-Anleger zu den Bundesschätzen ist schon ein weniger mühevoller...
Geldmarie-Linktipp: