Nein - nicht um das schöne Wetter sowie detailgenaue Reiseschilderungen und Erlebnisse einer Reise soll es hier gehen - die würden Sie ja ohnehin langweilen. Bei der Geldmarie dreht es sich naturgemäß um Geld: Diesbezüglich eine kleine Nachbetrachtung der Geldmarie-Reisen nach Cres (oder "auf Cres" - ist schließlich ja eine Insel mit der Hauptstadt Cres). Vielleicht ja eine Orientierungshilfe für Ihren nächsten Kroatien-Urlaub.
Nach Cres (Stadt) sind es von Wien aus ca. 550 Kilometer. Beachten Sie, dass die Fähren auf die Insel in der Vorsaison nicht so oft verkehren. Demnach sollten Sie Ihre Reisegeschwindigkeit auch nach dem Fährplan kalkulieren - tun Sie das nicht, könnten längere Wartezeiten auf Sie zukommen. Wenn es blöd läuft (auch schon vorgekommen) kann es aber auch passieren, dass die Fähre voll ist und Sie trotz pünktlicher Anreise dann doch noch einige Zeit (bis zur nächsten Fähre) warten müssen - also sicherheitshalber nicht erst in der letzte Minute vorfahren...
Kann natürlich auch positiv laufen: Bei starkem Andrang (z.B. Urlaubsstart) wird auch schon ab und an eine Zusatzfähre eingeschoben, hier gibt es immer wieder Überraschungen...
Via A2 ist man rasch in Slowenien - und sollte spätestens an der ehemaligen Grenze gleich eine kurze Pause einlegen: Zum Kauf der Vignette für die slowenische Autobahn, welche seit 2022 ausschließlich in digitaler Form erhältlich ist. So man nicht ohnehin schon vorher online die Vignette gebucht hat, gibt es auch bei der Autobahnraststätte Gralla (Shell) eine Kaufmöglichkeit. Hier finden Sie nähere Infos zur: Autobahnvignette Slowenien.
Digitale Vignetten erhält man übrigens auch in Kompaß-Shops im Grenzbereich sowie bei den lokalen Autofahrerclubs.
Die Straßen in Slowenien sind längst auf europäischem Niveau - leider sind diese zumeist nur zweispurig ausgebaut (bei Steigungen fahren LKW oft am "Pannenstreifen"). Auch die Raststätten können sich durchaus sehen lassen, wiewohl das Personal nicht wirklich motiviert wirkt und der Preis für das Essen zwar schon mitteleuropäisch ist, die Qualität da aber kaum mithalten kann...
Tanken in Slowenien war lange Jahre sehr günstig, auch im Frühling 2022 konnte man ohne Bedenken eine slowenische Autobahntankstelle ansteuern und konnte dort sogar rund 20-30 Cent günstiger tanken als in Österreich abseits der Autobahnen. In Kroatien waren die Preise 2022 ziemlich genau auf "Österreich-abseits-der-Autobahn-Niveau": Österreichischen Autobahntankstellen sollten Sie auf der Reise nach Slowenien oder Kroatien jedenfalls meiden - dort müssen Sie mit Aufpreisen von 30-40 Cent gegenüber österreichischen "Normaltankstellen" rechnen, gegenüber Slowenien (wo Autobahnen ziemlich normale Preise haben) sind es sogar 50 bis 60 Cent.
Prinzipiell gilt für 2022: Tanken idealerweise in Slowenien. Auch auf Cres und Losinj bzw. der Nachbarinsel Krk gibt es übrigens Tankstellen (mit recht normalen Preisen) - Sie müssen also keine Panik haben, auf der Insel nicht mehr voranzukommen oder extrem teuer tanken zu müssen...
Maribor (Marburg) wird mittlerweile längst umfahren und vorbei an Ljubljana (Laibach) geht es dann (zumeist zweispurig) bis zur Autobahnabfahrt in Postojna. Dann gibt es den einzige größeren Reiseabschnitt abseits der Autobahn: Auf einer netten Bundesstraße (die sich kurvig durch einige Dörfer schlängelt) fährt man dann Richtung kroatischer Grenze. Auch eine Route über Zagreb (mehr Autobahn mit Autobahnmaut, dafür aber schneller) wäre eine interessante Alternative, die Westösterreicher fahren auch oft über Triest.
Reisepass hergezeigt und noch ein paar Spuren längst vergangener Zeiten (Zöllner von ex-kommunistischen Ländern haben immer noch "Ausdruck") inhaliert - die Grenzkontrollen werden wohl in den nächsten Jahren deutlich weniger scharf, immerhin ist Kroatien seit 1.7.2013 auch EU-Mitglied. Reisepass benötigen Sie aber trotzdem weiterhin - Kroatien ist auch noch kein Schengen-Land!
Noch ein paar Autobahnkilometer um noch immer wohlfeile 8 Kuna (Stand 2022, Achtung: Autobahnmaut Kroatien - Kroatische Kuna sind hier schon gefragt) und dann vor Rijeka Richtung Opatija (ausgesprochen hübsche Stadt mit sehr viel Monarchie-Vergangenheit) abzweigen. Noch ca. 30 Kilometer die Küstenstrasse entlang fahren (kann schon einige Zeit dauern, insbesondere, wenn Sie hinter LKW oder Wohnwagen festhängen!) und dann folgt auf der linken Seite die Abfahrt zur Fähre in Brestova. Natürlich können Sie auch über die Insel Krk nach Cres übersetzen.
Ein Ticket für die Übersetzung nach Porozina (Hafen auf Cres) kostet übrigens derzeit (2022) 156 Kuna (ca. 21 Euro) - vorausgesetzt, Sie fahren einen PKW mit 4 erwachsenen Insassen (ab 12 Jahren). Die Überfahrt via Porozina-Bestova dauert dann ca. 25 Minuten. Wie schon erwähnt, sollten Sie vorher den aktuellen Abfahrtsplan der Fähren kennen.
An starken Tagen (z.B. Osterferien) wird übrigens ab und an auch eine Fahrt "eingeschoben" und in der Hochsaison sind die Tickets etwas teurer. Würden Sie über Valbiska (Krk) anreisen und dann nach Merag (Cres) übersetzen, wäre der Preis ident - dazu kommen dann aber auch noch Kosten für die Brückenbenützung "Festland-Krk".
Via Porozina geht es dann noch ca. 25 Kilometer auf -teils ziemlich engen und kurvenreichen- Strassen nach (Stadt) Cres - wer nicht gleich vorne (auf Pole-Position) in der Fähre steht, sollte vielleicht noch 10-15 Minuten auf einen Kaffee gehen und die zumeist langsame "Fährenkarawane" ziehen lassen - Überholen ist nämlich ziemlich riskant bzw. schwer möglich.
Unterkünfte gibt es auf Cres massenhaft - zumindest außerhalb der Hauptsaison bzw. in Zeiten, wo in Italien kein langes Wochenende gefeiert wird. Interessanterweise dominieren in der Vorsaison die Österreicher die Touristenlandschaft. Besonders Steirer (Graz, Graz Umgebung etc.) nutzen die Nähe (300 bis 400 Kilometer) oft zu Wochenendausflügen. Dann folgen Italiener und Deutsche. Das ändert sich aber in der Hauptsaison dann doch noch oft zugunster von Deutschen, die ja bekanntlicherweise überall auf der Welt in Massen vertreten sind. Achtung: Zu Ostern ist die Insel sehr gerne Ziel von sehr vielen Italienern - da kann es an den Fähren schon ziemlich eng werden...
Sehr viele Anbieter gibt es im Bereich der Privatunterkünfte - Hotels sind schon etwas seltener. Das "Stammhotel" der Geldmarie finden Sie unten bei den Linktipps: Günstig, nett, sauber, flexibel - aber leider mit eher kleineren Zimmern. In der Hauptsaison löhnt man dann schon einmal bis zu 60 Euro pro Person. Bezahlt wird übrigens immer in Kuna - auch wenn Euro oft akzeptiert (und konvertiert) werden. Kreditkartenzahlung ist lange schon üblich - nur in kleineren Läden wird man mit Karten nicht weit kommen.
Preis pro (erwachsener) Person in den Hauptsaison: Ca. 60-65 Euro (mit durchschnittlichem Frühstücksbuffet, Stand 2022). Vollpension wird mit einiger Sicherheit eher langweilig - da sollten Sie lieber die oft sehr brauchbare Gastronomie auf der Insel etwas leben lassen. Diesbezüglich im Hotel einfach nach Insidertipps fragen und nicht gleich in die erstbeste Lokalität gehen.
Der (kostenpflichtige) Meerblick seitens "Hotel Kimen" ist übrigens sehr vernachlässigbar - es "stören" sehr viele hübsche hohe Bäume und Exoten (Palmen) das Sichtfeld. Dafür ist es am Rande von Cres-Stadt schon sehr grün und auch relativ ruhig. Hier ein kleines Video vom "Meerblick":
Für Camping, Wohnwagen, Wohnmobil & Co. ist Cres (wie ganz Kroatien) übrigens absolut zu empfehlen - traditionell ist man hier (noch aus Zeiten, in denen man sich Jugoslawien nannte) auf viele Camper vorbereitet. Zu früh in der Saison sollte man als Camper allerdings nicht kommen - die kleineren Campingplätze sind erst im Juni so richtig gut ausgestattet. Auch Radfahrer lieben Cres - da muss man sich zwar wunderbar plagen, kommt aber auch überall hin.
In Kroatien gibt es (noch) den Kroatischen Kuna. Die Untereinheit der Kuna sind die Lipa. Am einfachsten rechnet man (wenn auch nicht exakt), wenn man den Betrag in Kuna durch die Zahl Sieben dividiert. Euro werden teilweise akzeptiert - der Wechselkurs ist aber in solchen Fällen nicht immer sehr entgegenkommend - zahlen Sie also besser in Landeswährung, das kommt ohnehin besser an.
Der Wechselkurs lag auch 2022 bei ca. 7,20 Kuna pro Euro. Beachten Sie beim Wechseln auf Kuna (egal wo) jedenfalls etwaige hohe Spesen. Die kroatischen Kuna sind seit vielen Jahren ziemlich stabil - was man auch über das Preisniveau auf Cres behaupten kann.
Wenn Sie Bargeld am Bankomat abheben, sollten Sie dies nicht in zu kleinen Einheiten tun - es gibt Mindestspesen. Ein Richtwert: Für eine Abhebung von 2.000 Kuna (Werte aus 2022) via Bankomat in Cres-Stadt (Erste Bank) wurden rund 4 Euro Spesen verrechnet, der Umrechnungskurs lag bei 7,157 für einen Euro. 279,46 Euro belastete die Bank Austria dann auf dem heimischen Girokonto.
Wenn schon via Bankomat beheben, dann gleich ordentliche Beträge abheben. Mit Kreditkarten sollten Sie im Ausland sowieso nur im Notfall Geld abheben, mit Kreditkarten die Hotelrechnung zu begleichen, ist hingegen weniger dramatisch. Viele Urlauberwechseln auch in den noch immer zahlreichen Wechselstuben - ein guter Kurs wird oft durch hohe Spesen zerstört, ein schlecht erscheinender Kurs ist hingegen oft spesenfrei. In Summe ist es aber fast egal, wo und wie Sie wechseln (hauptsache, die Sache erscheint seriös) - die Kreditkarte sollten Sie aber eher sparsam zücken.
Ab 2023 hat in Kroatien die Kuna ausgedient - mit 1.1.2023 ist Kroatien auch in der Eurozone. Der Umrechnungskurs beträgt 7,5345 Kuna für einen Euro. Wechselspesen bzw. Bankomatbehebungen oder Überweisungen mit Zusatzkosten gehören somit der Vergangenheit an.
In Geschäften gilt die Kuna dann nur noch bis 14. Jänner 2023 - Restbestände können bis Ende 2023 bei kroatischen Geschäftsbanken umgetauscht werden. Ab 2024 ist dann ein Wechsel von Kuna in Euro nur noch bei der kroatischen Zentralbank möglich.
In vielen Statistiken wird die Kaufkraft des Euro in Kroatien mit 120-135 Prozent über dem heimischen Niveau (Österreich) angegeben. Das trifft in manchen Fällen sicher zu - aber nicht wirklich in den besten Touristenlagen (Valun, Losinj oder Stadt Cres) und feineren Lokalen. Dort werden Sie kaum einen großen Unterschied zur Durchschnittsgastronomie in Österreich bemerken.
Superbenzin (95 Oktan) kostete 2022 in Kroatien (und auch auf Cres) umgerechnet 1,80 Euro, Diesel war um 1,73 Euro zu haben. Zigaretten sind ein wenig günstiger (wie auch in Slowenien die Tabaksteuer noch Spielraum nach oben haben dürfte), aber leider erhält man viele der bei uns üblichen Zigarettenmarken gar nicht...
Erhoben im Konoba Tos Juna in Valun bzw. in der Stadt Cres in den Jahren 2017-2022
Auf Cres, Losinj oder auch in Valun und anderen kleinen Orten gibt es auch noch einige kleine Lebensmittelgeschäfte, deren Preise durchaus nicht unverschämt sind. Unterstützen Sie diese bei Möglichkeit! Aber auch im Supermarkt (z.B. Konzum in Cres oder auf der Nachbarinsel Losinj, Plodine seit 2017 neben Cres) ist fast alles erhältlich - und darüber hinaus gibt es dort auch noch einige kroatische Spezialitäten.
Wer gerne Fisch oder Lamm isst, ist in vielen Lokalen gut versorgt - wobei nie ganz sicher ist, ob das Meeresgetier nicht da und dort aus der Tiefkühltruhe (und z.B. aus Norwegen) kommt - aber das darf dieser Tage gar nicht mehr traurig stimmen. Wer wirklich guten Fisch essen will, sollte einfach Einheimische fragen!
10% bis 30% Preisvorteil gegenüber Österreich sollen es in Summe jedenfalls aber schon sein - es sei denn, Sie sind immer nur in Tourismuszentren unterwegs.
Was sehr erwähnenswert ist: Die -zumeist- natürliche Freundlichkeit des Personals. Ist man selbst normal und freundlich, so wird man schon bald merken (besonders ein wenig abseits der "Touristenfallen"), dass man hier wirklich willkommen ist. Auch wenn man natürlich zahlender Gast ist... Ein paar Worte in kroatischer Sprache (Danke, Bitte, Guten Tag, Auf Wiedersehen etc.) haben auch noch nie geschadet...
Besuchen Sie unbedingt die Altstadt (plus den Hafen) von Cres - am Abend ist dieser besonders reizvoll. Selbiges kann man auch von Valun (einigen mittelalten Semestern vielleicht noch bekannt von "Der Sonne entgegen" mit Erwin Steinhauer) sagen: Ein malerisches Dorf mit (künstlichen) Steinstränden. Vielen Seglern gut bekannt und auch sehr nette Lokale mit zivilisierten Preisen sind vor Ort zu finden. Valun ist fast ein Muss für Cres-Fans! So Sie nicht motoristiert sind, ist auch der Strand vor dem Campingplatz durchaus in Ordnung.
Mali Losinj und Veli Losinj ("Veli Losinj", also "Klein Lonsinj" ist größer!) sollte man unbedingt gesehen haben - ca. 45 Minuten von der Stadt Cres via Auto erreichbar ist die Nachbarinsel (durch eine Landbrücke in Osor getrennt) eine Reise wert. Via Mali Losinj (oder auch Cres) lassen sich auch nette Bootsausflüge zu bewohnten Nachbarinseln von Cres bzw. Losinj buchen. Wer es besonders günstig haben will, nimmt das Linienschiff: Um 13 Kuna (keine 2 Euro) pro erwachsener Person machten wir 2011 eine 4-stündige Rundfahrt zu den Inseln Susak und Unije - allerdings leider ohne Landaufenthaltsmöglichkeit.
Während der Hafen in Veli Losinj eher durch Beschaulichkeit und Gemütlichkeit besticht (Eis essen, Ruhe und Restaurants), kommen in Mali Losinj auch die Shopper so richtig auf ihre Rechnung. Qualitätsläden sind aber eher rar. Folgend ein kleiner Blick in den Hafen von Mali Losinj:
Und hier (quasi als Kontrastprogramm) ein kleiner Kamerablick über den Hafen von Veli Losinj:
Wer einen tollen Strand sucht, findet einen via Fußmarsch von Lubenice aus (ca. 500 Höhenmeter) - 1,5 Stunden pro Weg (runter geht es im Normalfall schneller) sollten Sie für diesen Strand aber schon einplanen. Oder Sie sind faul und mieten sich ein Boot und steuern unten die blaue Grotte an bzw. sehen dann nach oben.
Die Strände auf Cres sind zumeist stark mit Felsen und Steinen bedeckt - natürliche Sandstrände wird man in ganz Kroatien nur sehr selten finden. Dafür ist aber das Meer wesentlich klarer als an der Adriaküste in Italien (wo es wieder jede Menge Sand gibt). Vorsicht: Viele Seeigel und auch Quallen können das Badevergnügen deutlich trüben! Badeschuhe machen großen Sinn. Und für Ausflüge ins Gebüsch: Auch hier gibt es Zecken!
Gemütlich Baden kann man zumeist erst frühestens ab Ende Mai - und dann oft bis in den späten September hinein. Da muss aber auch das Wetter mitspielen - die Vegetation auf Cres ist der heimischen Flachlandvegetation nur die eine oder andere Woche voraus - auch wenn in Cres Palmen locker und leicht überwintern können. Oliven, Feigen, Palmen oder Bananen sind aber (historisch gesehen) Importware - wiewohl es auf Cres mittlerweile eine richtige "Olivenbaumindustrie" gibt. Auch Schafkäse oder Honig aus Cres ist bekannt und fein - Schafe prägen nach wie vor die Insel und holpern da und dort durch die Steinhalden mit den bekannten Steinmauern.
April bis Ende Mai bzw. Anfang Juni bzw. September und auch noch Oktober sind wohl die ideale Zeit für eine Reise nach Cres - noch nicht oder nicht mehr überlaufen und ein passendes Preisniveau für die Unterkunft. Auch Parken ist in der Vor- und Nachsaison oft kostenlos und wird in der Hauptsaison da und dort ein Problem. Für Sportler (Wandern, Rad etc.) bieten sich auch die Monate März, April, Mai bzw. September, Oktober oder November durchaus an: Günstig und noch sehr ruhig.
Viel mehr Infos über die netten Inseln Cres und Losinj finden Sie unten bei den Linktipps.
Geldmarie-Linktipps: