Die ganz fetten Jahre im Stromerzeugungsbereich scheinen 2025 vorerst einmal vorbei. Waren 2022 und 2023 sowieso Rekordjahre für viele Erzeuger, so verlief auch 2024 nicht übel. Sinkende Großhandelspreise und überraschend schwache Windstromerträge zeigen aber schon, dass 2025 wohl nicht mehr ganz an die Rekordjahre anknüpfen können - das zeigen auch die aktuell präsentierten Zahlen der Waldviertler W.E.B Windenergie AG:
Der Umsatz -welcher in größten Teilen aus Erträgen von Windkraftwerken in mehreren Ländern stammt- sank im 1. Quartal 2025 um 8% auf nunmehr 46,71 Mio. Euro. Besonders stark fiel dieser in Österreich (-27%), in Frankreich (-39%) sowie in Tschechien (-26) und Deutschland (-7%). In Übersee entwickelte sich Kanada stabil und in USA gab es sogar Zuwächse. In Italien explodierte der Umsatz ob Inbetriebnahme neuer Windkraftwerke um 351% - konnte aber das Minus der wichtigen Länder Österreich, Deutschland und Frankreich nicht kompensieren.
Da die Stromerzeugung im 1. Quartal 2025 gar um 15% einbrach und sich auch das Großhandelspreisniveau eher nach unten begab, stellt der Umsatzrückgang von "nur" 8% wohl sogar einen kleinen "Erfolg" dar.
Das EBIT fiel im ersten Vierteljahr von 19,46 Mio. Euro auf 13,74 Mio. und das Konzernergebnis nach Steuern drittelte sich von zuvor 12,48 Mio. auf nunmehr 4,02 Mio. Euro.
Da nun eher die windarmen Monate beginnen, wird es wohl über die nächsten Monaten recht schwer, diesen Gewinn deutlich auszubauen und zumindest bei den Vorjahreszahlen zu landen - ein guter Herbst/Winterbeginn (in Sachen Wind) kann aber hier natürlich noch einiges ändern.
Auch nimmt man fleißig weitere Kraftwerke in Betrieb - so z.B. 2 Photovoltaikanlagen im Waldviertel, Windräder in Spannberg (Weinviertel) und im 2. und 3. Quartal 2025 dürften dann auch neue Windräder in Deutschland den Betrieb aufnehmen.
Einen kleinen Dämpfer gab es für die W.E.B auch bei der letzten Hauptversammlung (9.5.): Die für einen zukünftigen Börsengang notwendige Schwelle von 80% wurde nicht erreicht - es muss demnach für eine Kapitalerhöhung inklusive Börsengang weiter Überzeugungsarbeit bei den Aktionären (deren gibt es fast 7.000...) geleistet werden.
Auf die Aktienpreise am W.E.B Handelsplatz (Traderoom) hatte dies kurstechnisch keine wirklichen Auswirkungen - nach wie vor kann man das Papier um knapp über 100 Euro erwerben.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Mai 2025