Schon 2012 erwarb ich im Zuge des Hausbaus auch gleich eine 4,5 kWp-Photovoltaikanlage dazu. Ob sich diese je rentieren wird, bleibt abzuwarten (aktuelle Werte hier immer unter: Photovoltaikanlage - Erfahrungen und Ertrag - schließlich wurde diese noch ziemlich teuer erworben (heute sind die Anlagen schon deutlich billiger und auch besser) und auch der Wechselrichter hat sich schon 2x verabschiedet...
Nach dem großen Boom der Photovoltaik in Österreich fielen dann ab 2025 die Förderungen weg und auch die MWSt.-Befreiung wurde beendet - und just ein paar Monate später war der zweite Wechselrichter kaputt und es galt, Entscheidungen zu treffen. Wieder die gleiche Wechselrichter-Marke (billig, aber keine längere Garantie und offenbar auch keine hohe Lebenserwartung...) oder einen doch deutlich teureren Wechselrichter und vielleicht auch gleich eine Speicherbatterie dazu?
Nachdem ich gerade eine grobe Berechnung eines Batteriespeichersystems durchgeführt hatte (Artikel hier: Zahlt sich ein Stromspeicher aus?), ging es mir ähnlich wie vor 13 Jahren: Als ich mir die Photovoltaikanlage "leistete" war auch nicht klar, ob sich dieses Investment denn jemals irgendwie ausgeht bzw. vielleicht sogar später einmal auszahlt.
Die Spontanentscheidung: Ein Qualitätswechselrichter (Fronius) mit Garantie muss her und dazu kommt auch gleich eine Batterie in den Technikraum!
Schon viele Jahre präsentiere ich in der Rubrik Preise Photovoltaik Österreich die aktuellen Preise der Firma raymann kraft der sonne "photovoltaikanlagen" GmbH aus dem Niederösterreichischen Deutsch-Wagram. Schon lange eine der ersten Firmen, die Preise auch transparent online stellen. Wiewohl natürlich jede Anlage individuelle Beratung benötigt.
Gesagt, getan: Schon war der -qualitativ hervorragende- Berater Michael Hörtner vor Ort, hörte sich die Problemstellung an und sah sich auch den Bestand an. Und bot dann auch alsbald die urgierten Leistungen an. Auch wenn die nachgefragte Steckdose für "Notstrom" (wenn einer in der Batterie sein sollte...) dann fehlen sollte - die ist aber höchstwahrscheinlich sowieso nicht notwendig nachdem ich in der Garage auch einen kleinen Stromspeicher (der eigentlich fast immer geladen ist und mittels Modul geladen werden kann) für kürzere Notfälle habe.
Auch wenn mich der Preis dann doch ein wenig ernüchterte - das "Zukunftsinvestment" (mit Garantien) sowie die Seriosität des Unternehmens führten dann sehr rasch zu einer Bestellung.
Somit kam dann Mitte August 2025 (neben dem neuen Wechselrichter und neuer Technik) die Speicherbatterie ins Haus:
Dabei handelt es sich um eine "Fronius Reserva 6,31 kWh" - Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie mit jeweils 3,15 kWh pro Modul.
Der Preis für die Speicherbatteriekomponenten (plus Umbau und Arbeitszeit) betrug 6.042 Euro - also quasi knapp unter 1.000 Euro pro kWh Speichervolumen.
Ab Inbetriebnahme im August 2025 werden hier erste Werte bezüglich Rentabilität veröffentlicht.
Um sich diese auch ausrechnen zu können, sollte man zumindest 2 wesentliche Preise/Tarife kennen: Den Preis für den Strombezug sowie den Tarif für das Einspeisen.
Für die Kilowattstunde Strom waren zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Batterie bei der Wien Energie rund 30 Cent zu bezahlen - ja, das ist viel aber die Wien Energie hat mit einem Einspeisetarif von 13,62 Cent für meine Anlage noch ein vergleichsweise sehr gutes Angebot. Und bisher erbrachte ja das Einspeisen mit der Photovoltaik ähnlich viel Ertrag wie ich Ersparnis beim Eigenverbrauch hatte. Das wird sich mit dem Speicher natürlich deutlich ändern!
Für jede von der Batterie bezogene Kilowattstunde Strom spare ich mir die rund 30 Cent, die sonst (bei Netzbezug) der Stromanbieter erhalten würde. Davon muss ich aber die 13,62 Cent abziehen, welche ich ohne Batterie für das Einspeisen dieser kWh ins Netz erhalten hätte. Denn wäre keine Batterie da, müsste ich den Batteriestrom (wenn die Photovoltaikanlage nicht aktiv ist) ja zu 100% vom Netz beziehen.
Achtung - wichtig: Von der in die Batterie eingespeicherten Gesamtmenge man leider noch rund 10% bis 20% Ladeverluste (Wandlungsverluste, Selbstentladung) abziehen, die bei einer Speicherbatterielösung nach wie vor resultieren. Wie hoch diese Ladeverluste bei mir wirklich sind, wird sich erst nach längerer Beobachtungszeit zeigen und wird dann an dieser Stelle nachgereicht bzw. ist in der unten befindlichen Tabelle zu sehen. In den ersten 2 Monaten lag der Ladeverlust bei ca. 10% - das kann sich natürlich noch ändern. In Summe machen diese Ladeverluste über die Gesamtlaufzeit aber dann doch relevante Beträge aus und sind bei einer Amortisationsrechnung unbedingt zu berücksichtigen!
Die Ladeverluste lassen sich via App-Statistik oder sonstiger Anlagenstatistik ausrechnen, indem man die in die Batterie eingespeicherte Strommenge der aus der Batterie bezogenen Strommenge gegenüberstellt. Rechnen Sie das aber erst frühestens nach ein paar Wochen durch - am Anfang sind die Zahlen wohl noch eher verwirrend;-)
Anfangs wird bei mir der Ertrag mit folgender Berechnung ermittelt: Bezugspreis minus Einspeisetarif (30 Cent - 13,62 Cent)= 16,38 Cent x von der Batterie bezogener Strommenge. Davon wird der Verlust in kWh x 13,62 Cent (die man sonst für das Einspeisen erhalten hätte) abgezogen.
Erstes Beispiel hier unten (für den September 2025, noch nicht wirklich aussagekräftig): 0,1638 x 132 = 21,62 Euro.
davon noch 1,95 Euro Ladeverlust abziehen (14,38 x 0,1362) = 7,46 Euro Ersparnis ausschließlich durch das Vorhandensein der Batterie.
Monat | kWh gespeichert | kWh bezogen | kWh Verlust | Ladeverlust % | Autarkiegrad % | Eigenverbrauch % | Ertrag € |
---|---|---|---|---|---|---|---|
September | 146,64 | 132,26 | 14,38 | 9,8 | 82 | 67 | 19,67 |
August* | 56,16 | 50,38 | 5,78 | 10,3 | 96 | 59 | 6,75 |
*= Rumpfmonat - Start des Speichers am 21.8.2025
Jahr - Posten | Kosten € | Ertrag € | Saldo € |
---|---|---|---|
2025 - Anschaffungskosten | 6.041 | x | -6.041 |
2025 - Ertrag Batterie | x | folgt | folgt |
Der Liefertag war ausnahmsweise ein trüber Augusttag. Die schon mit 30% dotierte Batterie lud sich demnach am ersten Tag nur sehr langsam auf und kam maximal auf bescheidene 57% Speicherstand. Damit war dann natürlich der Speicher mit zweimaliger Warmwasseraufbereitung (Wärmepumpe) schon in den Nachtstunden leer. An den meisten Tagen von April bis September (wenn die Wärmepumpe nicht gerade die Heizung antreibt oder ein Elektroauto bzw. ein sonstiger "Starkstromverbraucher" angeschlossen ist...) sollte aber ein gut dimensionierter Batteriespeicher ausreichend sein um ohne Netzbezug über die Nacht zu kommen ohne die Batterie zu leeren.
Natürlich hat jeder Haushalt sein eigenes Lastenprofil - lassen Sie also echte Experten die Größe von Photovoltaik und Batterie mit diesem gut abstimmen. Eine Kunst, die nicht jeder Anbieter kann, welche aber für die Rentabilität einer Batterie entscheidend ist.
Moderne Haustechnik ist bei einer Kombi Photovoltaik/Batterie auch durchaus sinnvoll: So kann man z.B. das Warmwasser dann erwärmen lassen, wenn genug Strom von der Photovoltaikanlage vorhanden ist bzw. die Batterie gut gefüllt ist. Damit kann man dann in der Nacht das rasche Entleeren der Batterie verhindern bzw. hinauszögern.
Selbst an sonnigen Tagen mit fast durchgehend voller Batterie bzw. laufend hoher Einspeisung benötigt/holt das System ein paar Watt vom Netz. Rechnen Sie sich da bitte dann bei der Stromabrechnung keinen Durchschnittspreis pro Kilowattstunde aus (wie manche dann panisch in den einschlägigen Sozialen Medien posten) - schließlich hat der Netzanbieter ja auch noch Grundpreise...
Auch wenn die Batterie gut geladen ist und man einige "Starkverbraucher" gleichzeitig laufen hat (z.B. Geschirrspüler, Herd oder Warmwasseraufbereitung) kommt es zu einem zusätzlichen Netzbezug - die Ausgangsleistung der Batterie ist begrenzt.
Was mir auch aufgefallen ist: In den Nachtstunden erfolgt seit der Batterie-Inbetriebnahme minimales Einspeisen (wohl aus der Batterie). Das sind aber wirklich Kleinstmengen, die auch keine Aufregung wert sind.
Im August 2025 hob auch die Debatte um Netzkosten für Stromproduzenten (also auch Privat-Photovoltaik-Einspeiser) an - mit einer Batterie erhöht man den Autarkiegrad (Selbstverbrauch) deutlich und muss sich bezüglich Einspeise-Abgaben nicht mehr so viel Sorgen machen. Man speist ja deutlich weniger ins Netz ein.
Den jeweiligen Autarkiegrad pro Monat bei meiner Anlage (4,5 kWp Photovoltaik/6,31 kWh Speicher) finden Sie oben in der Statistik. In den kalten Monaten ist dieser bei mir (ob Heizen via Wärmepumpe, die dann ständig viel Strom benötigt) natürlich deutlich geringer.
Geldmarie-Linktipp: