Photovoltaikanlagen sind ja mittlerweile zuhauf in Österreich angekommen und deren Sinnhaftigkeit und Rentabilität ist uns spätestens seit der Energiekrise im Zuge des Ukraine-Krieges schmerzlich bewusst. Auch wenn die Einspeisetarife nun schon deutlich geringer geworden sind (weil teilweise sogar zu viel Strom via Sonne produziert wird) - Photovoltaik zahlt sich fast immer aus!
Die Geldmarie war in Sachen Photovoltaikanlagen sehr früh dran und hat schon seit 2012 eine (damals noch leider ziemlich teure) Anlage am Dach - die sich aber früher oder später auch noch rechnen wird. Den monatlichen Report zu dieser Anlage und deren Ertragsrechnung findet man hier: Ertragsrechnung Photovoltaikanlage.
2012 war es noch ziemlich unsicher, ob sich die damals sehr teure Anlage je rentieren wird. Ganz klar war aber, dass ein Batteriespeicher für die 4,5 kWp-Anlage damals noch viel zu teuer war und sich ob einer (damals) erwarteten Lebensdauer von 5-10 Jahren sicher nicht rechnen würde.
Das sieht dieser Tage schon deutlich anders aus - ist aber auch nicht so einfach zu beantworten, wie es vielleicht manche Anbieter von Speichersystemen vorrechnen. Denn die Rechnung, ob sich Speicherbatterien zu einer Photovoltaikanlagen wirklich einmal bezahlt machen, hängt dann doch von sehr vielen Faktoren ab. Faktoren, die man teils beeinflussen kann - oft aber auch nicht...
Ziemlich fix ist jedenfalls, dass Sie beim Kauf eines Speichers für Ihren Photovoltaik-Überschuss höchstwahrscheinlich Lithium-Ionen-Batterien geliefert bekommen. Diese sind 2025 noch üblich - hier könnte sich aber in den nächsten Jahren bzw. (eher) Jahrzehnten einiges tun...
Ob sich die Anschaffung eines Stromspeichers dereinst lohnen wird, hängt von vielen individuellen Fakten ab - einige davon haben wir folgend gelistet:
Da die Preise sowohl bei Photovoltaikmodulen als auch bei Batteriespeichersystemen sehr unterschiedlich sind, besteht bei den folgenden Preisangaben durchaus Vorsicht. Es ist auch oft ein großer Unterschied, ob man seine bestehende Photovoltaikanlage um einen Speicher erweitern möchte oder ob man gleich eine Kombi (Photovoltaik + Speicher) anfragt. Bei der Wahl einer Kombi wird es im Normalfall dann doch deutlich günstiger als beim Nachrüsten...
Wichtig ist auch zu erfragen, wer die Anlage installiert und was das kostet - 1.000 bis 2.500 Euro können Sie an Installationskosten schon rechnen.
Meine Internetrecherche im Mai 2025 ergab für Speicherbatterien mit einer Kapazität von 5 kW Preise von 2.500 bis 4.000 Euro. Bei 10 KW waren es 5.000 bis 7.000 Euro und bei 15 KW wären es 7.500 bis 10.000 Euro.
Die Kombi 6 kWp Photovoltaik und 6 kW Speicherbatterie (plus Montage und Elektroanschluss sowie Netzanmeldung) habe ich gerade (Mai 2025) um 9.000 Euro gesehen, bei 8 kWp + 8 kW liegt der Preis bei 11.000 Euro und bei 10 kWp + 10 kW sind 12.300 Euro zu bezahlen. Das sind aber alles "ab-Preise" - denn kein Dach und keine Installation ist hier gleich...
Wie man oben schon erahnen kann: Eine Kalkulation von Speicherbatterien kann man nur sehr schwer anstellen. Die Geldmarie versucht trotzdem eine Annäherung: Kosten der Batterien, Lebensdauer, Speicherung (minus Verluste, Standby-Verbrauch und Schutz vor Tiefenentladung) sowie der Entgang von Erträgen aus dem Einspeisen ins Netz sind hier relevant.
Nehmen wir hier einen (oft gut für Einfamilienhäuser passenden) Stromspeicher mit Batteriespeicher von 5 kW an, welcher an eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 5 kWp angeschlossen ist und rechnen wir hier mit einem Preis (nur Batterie - inklusive Installation) von 5.000 Euro durch.
Bei einem jährlichen Ertrag von 5.000 Kilowattstunden bei der Photovoltaikanlage nehmen wir realistische 1.500 kWh als Eigenverbrauch (direkt) an.
40% gehen davon (insbesondere in der sonnigen Zeit) ins Netz und 30% landen im Speicher. Speicherverluste bzw. einen leichten Abbau der Speicherleistung lassen wir hier unberücksichtigt - es ist ohnehin alles eine grobe Schätzung...
Diese 30% (also auch 1.500 kWh) welche im Speicher landen, ersetzen nun bei Verbrauch den sonst notwendigen Netzstrom zum Anbietertarif. Nimmt man hier (nicht unrealistische) Kosten von 30 Cent pro kWh (inkl. Netz und Steuern) an, würde man im Jahr 450 Euro an Stromkosten sparen.
Von den 450 Euro müssen Sie aber noch den Betrag abziehen, den man erhalten würde, würde der Strom nicht in die Batterie sondern ins Netz eingespeist. Nehmen wir hier einmal an, das wären rund 5 Cent (manchmal deutlich weniger, da und dort -z.B. bei Energiegemeinschaften- aber auch mehr) pro kWh. 1.500 x 5 Cent sind dann 75 Euro, die man von den "ersparten" 450 Euro noch subtrahiert: 375 Euro wäre somit der "Gewinn" pro Jahr. Vorausgesetzt natürlich, die Berechnungsparameter treffen alle ähnlich zu...
Die ausgegebenen 5.000 Euro dividiert durch den jährlichen Ertrag (ohne Berücksichtigung von Zinsverlust) von 375 Euro pro Jahr ergibt dann eine notwendige Lebensdauer der Batterien von mehr als 13 Jahren - um zumindest die Investition wieder reinzukriegen. Ab dem 14. Jahr (ohne etwaige Schäden/Reparaturen) würde dieses Batteriespeichersystem dann in die Gewinnzone laufen...
Wie schon erwähnt: Natürlich ist das ein wenig eine "Milchmädchenrechnung": Speichert man mehr ein als die 30%, muss höhere Strompreise zahlen (ob steigender Netzkosten zukünftig nicht unwahrscheinlich) und erhält weniger als 5 Cent für das Einspeisen und ist der Speicher günstiger in der Anschaffung, amortisiert sich der Stromspeicher deutlich rascher.
Nachdem Prognosen natürlich immer die Zukunft betreffen, erinnert mich das Kalkulieren einer Speicherbatterie ziemlich an die seinerzeitige Kalkulation meiner Photovoltaikanlage - da war auch anno 2011 (vor dem Kauf) noch sehr unklar, ob sich diese jemals rechnen wird. Das ist aktuell bei Stromspeichersystemen wohl meistens auch der Fall.
Ein wenig Autonomie/Autarkie (wiewohl kaum gänzlich möglich - das wäre dann wirklich sehr teuer) vom Stromnetz sowie die Möglichkeit, selbst ein kleiner Grünstromproduzent zu werden, waren dann aber die Hauptgründe, die damals noch sehr teure Photovoltaikanlage zu kaufen.
Aktuell rüste ich meine Anlage noch nicht mit Speichern nach - irgendwann um 2035-2037 (wenn dann der Leistungsverlust der alten Module zu hoch ist) lasse ich mir dann aber ziemlich sicher eine neue Anlage mit einem Speicher aufs Dach bzw. in den Technikraum montieren.
Ob das dann günstiger wird als aktuell, ist schwer zu beurteilen - die Technik und damit die Effizienz wird sich aber auch in den nächsten 10 Jahren bei Modulen und Speichern wohl noch positiv entwickeln.
Würde ich momentan (Stand 2025) eine neue Photovoltaikanlage erwerben, würde ich (so ich dafür keinen Kredit aufnehmen müsste) auch schon einen Speicher mitbestellen. Den Mutigen gehört die Welt;-)
Geldmarie-Linktipp: