Die Sonne ist gratis - die Photovoltaikanlage leider nicht - ansonsten hätten wohl schon 100% der heimischen Häuser eine solche integriert. Gegenwärtig wartet diese Technik in Österreich noch auf den wirklich großen kommerziellen Durchbruch, 2021 sind es rund 3% der gesamten heimischen Stromerzeugung, die via Photovoltaik erzielt wird.
Tendenz aber stark steigend: Sehr wohl sind in den letzten Jahren aufgrund des höheren Bewusstseins (Stichwort: wiedererneubare Energieträger und Klimawandel) immer mehr Photovoltaikanlagen im Einsatz - leider sind diese in der Anschaffung noch ein ziemlich dicker Brocken. Auch wenn sich die Preise für Photovoltaikmodule zuletzt schon deutlich nach unten bewegt haben.
Auch die Förderungen für grünen Strom vom Dach sind in Österreich eher kompliziert zu bekommen und wurden sogar schon deutlich reduziert.
Es kann sich aber nur noch um wenige Jahre handeln, bis die Photovoltaik auch in Österreich (wo durchaus schon ein Markt mit vielen Anbietern vorhanden ist) absolut salonfähig wird. Und dann wird wohl (ähnlich wie in Deutschland anlässlich des Atomaustiegs) einmal "die Post abgehen" - denn wenn die Entwicklungskosten von Produkten aufgrund höherer Produktionszahlen geringer werden (und China hat hier schon längst Witterung aufgenommen) und vielleicht auch noch der Wirkungsgrad der Module erhöht werden kann und dann -noch etwas später- auch noch das günstige Speichern von selbstproduzierten Strom hinzukommt, wird diese Branche bzw. das Produkt mit absoluter Sicherheit auch bei uns den endgültigen Durchbruch schaffen. Förderungen in Sachen Klimapakete helfen da natürlich dabei...
Die Photovoltaik (auch "Fotovoltaik" ist korrekt) ist die direkte Umwandlung der Strahlenenergie des Sonnenlichts in elektrische Energie (Strom). Sie ist ein Teilbereich der Solartechnik und kommt schon heute häufig zum Einsatz: Verkehrsanlagen werden mit Strom versorgt oder auch (die uns bekannteste Anwendung) Taschenrechner oder Uhren werden seit Jahrzehnten mittels Photovoltaik gespeist.
In der Stromerzeugung für den Haushalt (bzw. für gewerbliche Objekte oder Wohnhäuser) entwickelt sich die Photovoltaik aktuell zur höchst interessanten Alternative, ist aber auch noch ein wenig von Investitionsförderungen und Standortgenehmigungen abhängig.
Auch bei dem bei uns bekannten Begriff "Solaranlage" kommt die Photovoltaik zum Einsatz - hier wird allerdings zumeist "nur" in Wärme für das Warmwasser umgewandelt und es handelt sich um kleinere Anlagen (zumeist Module mit ca. 5-6 m2).
Wenn Licht auf die Solarzellen fällt, resultiert daraus elektrische Spannung zwischen den dort vorhandenen Schichten. Daraus resultiert ein gerichteter Elektronenstrom vom Minuspol zum Pluspol. Wenn ein sogenannter Verbraucher angeschlossen ist, kann Gleichstrom entstehen. Dieser kann mit einem Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt werden, welcher somit verwertbar ist.
Für die komplette (rechnerische!) Abdeckung des Strombedarfs eines normales Einfamilienhauses (4 Personen) benötigt man derzeit noch eine Kollektorenfläche von ca. 35-40 m2 auf dem Dach (oder aber auch auf einer geeigneten Hanglage bzw. der Fassade). Passivhäuser und ähnliches benötigen natürlich deutlich weniger.
Wer aber keine 40 m2 zur Verfügung hat (oder sich diese Fläche ganz einfach nicht leisten kann/will) kann auch mit anderen Heizformen (Kachelofen, Holzheizung etc.) mischen bzw. den Stromverbrauch des Hauses mit Energiesparmaßnahmen (Isolierungsmaßnahmen, LED-Lampen, Gerätetausch auf effiziente Geräte etc.) so reduzieren, dass auch kleinere Flächen ausreichen, den Strombedarf des gesamten Hauses (allerdings nur rein rechnerisch - siehe etwas weiter unten) abzudecken.
In groben Zahlen formuliert: Eine 10 m2-Fläche sorgt jährlich für ca. 1000 kWh.
Nun sollte man aber unbedingt wissen, dass auch weiterhin (auch an schönen Tagen) Strom aus dem Netzanschluss bezogen werden muss: Im Winter (vor allem im Flachland und in Nebelgebieten), bei wenig Licht bzw. in der Nacht wird kein oder zu wenig Strom aus der Photovoltaikanlage bezogen. Da der überschüssige Strom auch immer gleich ans Netz abgegeben wird (und zumeist noch keine Speicherung vor Ort erfolgt) fließt selbst an schönsten Tagen beim Einschalten von Stromfressern (z.B. E-Herd, Waschmaschine etc.) teurer Strom aus dem Netz ins Haus.
Nach Eigenerfahrungen der Geldmarie werden bei einem Durchschnittshaushalt nur ca. 25 bis 35% der Stromproduktion selbst verbraucht - der Rest fließt ins Netz. Eigenverbrauch geht (ob der niedrigen Einspeisetarife) also klar vor Einspeisen: Waschmaschine, Herd, Geschirrspüler und andere Stromfresser also besser unter Tags laufen lassen. So gerade die Sonne scheint - im Winter ist das in unseren Breiten leider eher selten der Fall.
Vielfach ist das Einspeisen auch nur dann möglich, wenn vom gleichen Stromversorger auch Strom (natürlich teurer) bezogen wird. So man die Photovoltaikanlage vom Stromversorger (oder dessen Partner) bezieht, sind die Einspeistarife in der Regel noch deutlich höher - diese Anlagen sind aber im Normalfall deutlich teuerer als bei klassischen Photovoltaikanbietern! Oft (wie bei Photovoltaik üblich) ein schwieriges Rechenbeispiel, welches Sie bei Möglichkeit aber unbedingt anstellen sollten.
Der Kauf einer Photovoltaikanlage (wie auch einer klassischen Solaranlage, die hauptsächlich zur Warmwassergewinnung betrieben wird) ist jedenfalls eine Investition in die Zukunft. Doch fast jedes Jahr werden die Anlagen günstiger, besser entwickelt und somit auch etwas effizienter. Mit dem wachsenden Markt wird auch das Preis-Leistungsverhältnis immer interessanter. Nunmehr ist nur noch die Poltik (Förderungssicherheit, Standorterleicherungen, Pflichtmontage etc.) gefragt...
Hier finden Sie übrigens mehr Infos zum Thema: Kauf und Förderungen Photovoltaikanlage. Und folgend gibt es eine selbst errechnete Kosten-Nutzen-Rechnung einer Photovoltaikanlage
Photovoltaikanlagen haben gegenüber der klassischen Solaranlage (für Warmwasser) einen Vorteil: Man kann den nicht verwendeten Teil der produzierten Energie in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Hiezu bedarf es nur einer Netzzugangsvereinbarung mit dem jeweiligen Netzbetreiber und einer Stromübernahmebestätigung ("Einspeisevertrag") eines befugten Unternehmens. Diese Formalitäten (wie auch das Einreichen der Investitionsförderungen, die von Bundesland zu Bundesland und auch von Jahr zu Jahr leider verschieden sind) erledigen oft auch die Anbieter von Anlagen.
Wichtig bei der Montage von Photovoltaikanlage ist jedenfalls der Standort und der passende Neigungswinkel. Die Ausrichtung sollte nach Süden (sonnig) erfolgen, die Anlage sollte ganztägig nicht bzw. so wenig wie möglich in den Schatten geraten und der Neigungswinkel sollte zwischen 25 und 45 Grad betragen. Auch eine gute Hinterlüftung der Solarmodule ist in Sachen Mehrertrag hilfreich. Aber auch Photovoltaikanlagen, welche nicht ganztägig in der direkten Sonneneinstrahlung stehen, werfen oft interessante Erträge ab - selbst an bewölkten Tagen wird (oft im Gegensatz zur Solareinlage) kräftig eingespeist.
Idealen Ertrag erzielt man z.B. an klaren und durchaus noch einigermaßen frischen Frühlingstagen - niedrige Temperaturen aber starke Sonneneinstrahlung lässt die Kilowattstunden nur so reinlaufen. Extreme Hitze ist hingegen gar nicht so optimal wie man vielleicht denkt. Aber auch an nebeligen Wintertagen kommen ein paar Watt ins Haus - es sei denn, die Module sind komplett mit Schnee bedeckt. Mai und Juni bringen bei der Sonnenernte normalerweise die besten Erträge.
Die Lebensdauer einer Photovoltaikanlage wird derzeit mit ca. 25-30 Jahren angesetzt (oder auch länger). Viele Anbieter von solchen Anlagen garantieren eine Leistung von 80% der Maximalleistung auf 20 oder 25 Jahre. Bei leicht zugängigen Modulen sollte man ab und an (je nach Verschmutzung) die Module auch putzen - mehr Infos dazu unter: Photovoltaikanlagen reinigen
Je nach Anlagenqualität, Standort und Anlagengröße sowie den spezifischen Förderungen amortisieren sich Anlagen zumeist nach 10 bis 20 Jahren - der steigende Strompreis sowie die fallenden Preise für die Module sind in Sachen Rentabilität Verbündete und könnte die Amorisationsdauer zukünftig deutlich kürzer ausfallen lassen.
Immer häufiger wird für Photovoltaikanlagen auch ein "Sonnenspeicher" abgeboten.
Ein großer Nachteil der Photovoltaikstromproduktion ist ja bisweilen die leider billige Einspeisung des Löwenanteils (65-75%) an selbstproduzierten Strom.
Gegenwärtig gibt es aber schon einige Anbieter, die einen Großteil dieses Stromes lokal speichern können - der am Tag produzierte Überschussstrom kann dann am Abend oder in der Nacht selbst verbraucht werden.
Die Lebensdauer dieser Stromspeicher beträgt derzeit ca. 20 Jahre - die Geräte sind allerdings noch immer ziemlich teuer. Bei Strompreisen von rund 25 Cent pro kWh und einer großen Photovoltaikanlage könnte man sich das aber schon einmal individuell vom Experten durchrechnen lassen.
In einigen Jahren sind solche lokalen Stromspeicher dann bei neuen Photovoltaikanlagen wohl schon Standard - vorausgesetzt, der Strompreis zieht noch ein wenig an (womit man a la longue aber ohnehin rechnen muss). Darüber hinaus könnten -früher oder später- auch Elektroautos als Stromspeicher genutzt werden.
Vorteile einer Photovoltaikanlage
Nachteile einer Photovoltaikanlage
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