Das Direktsparen hat in Österreich noch keine lange Tradition. Erst 1997 wurde seitens BAWAG der Onlineableger easybank (e@sybank) gegründet und war damit die erste Direktbank Österreichs. Ab 2004 war dann auch der Deutschland-Ableger der ING (früher: ING DiBa) in Österreich tätig und konnte mit viel Werbeaufwand das Direktsparen in Österreich erst so richtig populär machen.
Während die easybank eher in Sachen Gratiskonto große Erfolge feierte, konnte sich die ING in Sachen Tagesgeld (täglich fällige Einlagen mit guten Zinsen) als Marktführer etablieren.
Spricht man dieser Tage vom Direktsparen, so ist sehr häufig eine Spareinlage bei der ING DiBa damit gemeint. Unter dem Direktsparen selbst versteht man aber eigentlich nur eine Spareinlage bei einer Direktbank (Tagesgeld oder Festgeld) - und eine Direktbank ist eine Bank, welche ihre Bankgeschäfte zumeist ohne Filialnetz (mittels Internet, Telefon oder Post) abwickelt.
Auch häufige Bezeichnungen für Direktsparen: Onlinesparen oder Internetsparen.
Mit ca. einer halben Million Konten in Österreich ist die ING DiBa klarer Marktführer beim Direktsparen.
Dahinter hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten aber schon beachtliche Anzahl an weiteren Direktbanken gebildet, welche teilweise schon respektable Erfolge bei der Neukundengewinnung erzielt haben. Da die klassischen Filialbanken mit den Sparkonditionen der Direktbanken aus Kostengründen (hohe Kosten für Filialen und Personal) kaum mithalten können, sind die Konditionen beim Direktsparen in der Regel deutlich besser als bei Sparbüchern mit vergleichbarer Laufzeit.
Hohe Zinsen für Tagesgeld und Festgeld sind natürlich Voraussetzung für höhere Marktanteile - insbesondere beim Tagesgeld (täglich fällige Gelder) kann der Sparer das Geld ja rasch zum nächsten Bestbieter transferieren.
Während in Deutschland Direktsparen schon von Direktbanken aus ganz Europa angeboten wird, ist die Direktbankenlandschaft in Österreich aber noch ziemlich bescheiden und zumeist auf heimische Banken beschränkt.
Die Geldmarie hat den Versucht gewagt, österreichische und ausländische Anbieter in Sachen Direktsparen aufzulisten - ein Klick auf den Namen der Bank führt Sie direkt zur Homepage des Anbieters.
Ein "x" in der Tabelle "TG" bedeutet, dass der Anbieter aktiv Tagesgeld anbietet, ein "x" bei "FG" weist auf das aktive Anbieten von Festgeld hin.
Bank | TG | FG | Anmerkung |
---|---|---|---|
ING* | x | x | Beim Tagesgeld immer dabei, nun auch mit Gratiskonto |
Santander Consumer Bank | x | x | Interessante Zinsen für Tagesgeld und Festgeld |
Hello bank! | x | x | Gratiskonto, Tagesgeld, Depot, Festgeld etc. |
RCI - Renault Bank direkt* | x | x | Tagesgeld, Festgeld |
DADAT | x | - | Neue Direktbank aus Österreich |
Austrian Anadi Bank | x | x | Neuerer Hecht im Karpfenteich, auch Gratiskonto |
Addiko Bank | x | x | Noch eine neue Direktbank mit österreichischer Einlagensicherung |
DenizBank | x | x | Fast immer unter Top-Anbietern |
Kommunalkredit Invest | x | x | Auch immer sehr weit vorne |
VakifBank | x | x | Weiterer Topanbieter |
e@sybank | x | x | Spezialist für Gratiskonten |
Livebank | x | x | |
Denzelb@nk | x | x | |
Porsche Bank | x | x | |
bankdirekt.at | x | x | |
Generali Bank | x | x | |
Sparprofi | x | x | |
sparendirekt.at | x | x |
*= Die ING Austria unterliegt der (sicheren) deutschen Einlagensicherung, wurde aber (ob Marktführerschaft) bei den "Österreichern" gelistet.
Mehr Info zur Einlagensicherung der ING sind hier zu finden: Einlagensicherung ING Austria
*= Die Renault Bank direkt unterliegt der französischen Einlagensicherung.
Neben der ING DiBa sind auch noch ein paar ausländische Banken in Österreich tätig, welche oft durchaus interessante Zinsen zahlen. Leider ist es Österreichern nur sehr selten möglich, z.B. bei deutschen Direktbanken Tagesgeld- oder Festgeldkonten abzuschließen - zumeist ist dies nur deutschen Staatsbürgern gestattet.
Hier aber noch eine kleine Auflistung (Auswahl!) von Banken aus dem Ausland, die gerne auch Einlagen aus Österreich annehmen und dafür auch recht nette Zinsen hinlegen. Beachten Sie dabei natürlich die jeweils geltenden Bestimmungen in Sachen Spareinlagensicherung.
Bank | TG | FG | Anmerkung |
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Haitong Bank via WeltSparen | x | x | Hohe Zinsen aus Portugal für Festgeld |
Banco BNI Europa via WeltSparen | x | x | Gleichfalls hohe Zinsen aus Portugal für Festgeld |
Credit Agricole | - | x | Hohe Zinsen für Festgeld - Frankreich |
Banca Sistema über Weltsparen | - | x | Festgeld aus Italien |
Advanzia | x | - | Beim Tagesgeld immer dabei - Luxemburg |
Bitte beachten Sie bei diesen Banken auch die Bestimmungen bezüglich Versteuern der Zinserträge - unter Zinsen von Banken im Ausland versteuern finden Sie hier mehr Informationen.
Eine Reihe weiterer interessanter Angebote für Sparer, die auch die Anlage bei europäischen Auslandsbanken nicht scheuen, findet sich bei den deutschen Spareinlagenvermittlern Savedo und Weltsparen!
Nachdem sich beim Direktsparen Geld sehr rasch von Konto A auf Konto B transferieren lässt, ist ein laufender Vergleich beim Direktsparen sehr sinnvoll. Sehen Sie einfach ab und an beim Tagesgeldvergleich bzw. beim Festgeldvergleich der Geldmarie vorbei - hin und wieder gibt es da schon eine positive Überraschung und die Konkurrenz der Direktbanken wird erfreulicherweise auch in Österreich schon stärker.